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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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§ 13. Äußere Bindungen und Beziehungen 111<br />

124, 124 f.). Einige Male findet sich dazu in der Chronik eine Auflistung<br />

der Schäden. <strong>Die</strong> Gründe für solche Aggressionen sind nicht immer klar<br />

erkennbar. Eine besondere Welle der Feindseligkeit brandete gegen das<br />

Kloster nach der Einführung der Bursfelder Reform. Ein fast schon kurios<br />

anmutendes Beispiel adliger Abneigung gegen die bürgerlichen Träger der<br />

Reform hat die Chronik überliefert t). Immerhin hat sich die Tatsache, daß<br />

das Kloster bis 1467 vorzugsweise von Adligen besetzt war, gelegentlich<br />

auch hilfreich ausgewirkt. So wurden um 1445 einige gefangen fortgeführte<br />

Mönche durch den Schwager des damaligen Abts befreit (Eckertz, Chronicon,<br />

AnnHistVNdRh 18 S. 142 f.).<br />

Etwa seit dem Ende der 80er Jahre des 15. Jahrhunderts haben sich<br />

die Beziehungen des Adels zum Kloster wieder einigermaßen normalisiert,<br />

doch kam es noch um 1515 zu Anfeindungen des Herrn von Stommeln<br />

(ebd., AnnHistVNdRh 20 S. 252). In späterer Zeit sind solche Auseinandersetzungen<br />

vorzugsweise auf dem Prozeßweg geführt worden (vgI. dazu<br />

auch § 8).<br />

9. Beziehungen zu der Stadt Köln<br />

Intensive Beziehungen zur Stadt Köln hat es beinahe während der<br />

gesamten klösterlichen Zeit gegeben. <strong>Brauweiler</strong>s Wirtschaft war ganz auf<br />

Köln ausgerichtet. Der Kölner Markt war der Ort, auf dem die Überschüsse<br />

an Getreide und Wolle verkauft wurden. Zur Zeit des Abts Lünen<br />

um 1520 wurde dort ein Lagerhaus errichtet, wo der größere Teil des<br />

Getreidevorrats gelagert wurde. Das führte immer dann zu Schwierigkeiten,<br />

wenn bei schlechten Ernten die Getreideausfuhr vom Kölner Rat<br />

gesperrt wurde (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 374). Es kam zu Streitigkeiten,<br />

als kurz vor 1660 der Rat das Bier und Brot, das zum <strong>Brauweiler</strong> Hof in<br />

Köln ging, und ebenso den Wein des Klosters nicht mehr zollfrei passieren<br />

lassen wollte. Abt Mertzenhausen gelang es in den letzten Tagen seines<br />

Lebens, diese Kontroverse noch zu einem glücklichen Abschluß zu bringen<br />

(PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 362 bund 365 b). Köln war der Kapitalmarkt,<br />

auf dem sich die Klosterleitung erforderlichenfalls Anleihen beschaffte,<br />

1) Der Graf von Reifferscheid, der bei einern Überfall auf die Klosterbesitzungen<br />

Vieh geraubt hatte, soll die beiden Mönche, die es zurückforderten, folgendermaßen<br />

angeredet haben: CI/ius vos autoritatis estis, 0 monachi, qui filii nobilium non<br />

estis, sed potius rustici, pellifices, sutores ceterisque.mechanicis artibus apti, qui fi/ios nobilium<br />

de vestro monasterio expulistis et de prebendis eorum vos vivitis? (Eckertz, Chronicon,<br />

AnnHistVNdRh 19 S.226). .

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