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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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§ 8. Das Kloster von 1467 -1802 67<br />

ebenfalls nicht gefehlt hatten. Danach wird dieses Thema nicht mehr<br />

behandelt. <strong>Die</strong> Belastungen durch die Revolutionsheere seit 1794 haben<br />

sich zu einem erheblichen Teil in den Kellnereirechnungen niedergeschlagen<br />

(vgI. dazu unten § 21,1).<br />

Von den Baurnaßnahmen der Äbte ist zu erwähnen, daß der Abt von<br />

Richterich einen Teil der 1673 abgebrannten Baulichkeiten wieder errichten<br />

ließ, doch stürzte 1696 der Söller des Brauhauses ein (PfA <strong>Brauweiler</strong>,<br />

Acta BI. 388 b, 389 b). Abt Franken ließ ein neues Winterrefektorium<br />

errichten, eine neue Wasserleitung bis hin zum Kloster anlegen und in der<br />

Kirche eine neue Orgel einbauen. Er baute ebenfalls am Kölner Hof und<br />

sorgte für die Vermehrung des kirchlichen Geräts (ebd. BI. 393). Unter<br />

Abt Schmitz wurde der Hochaltar renoviert und von dort zahlreiche<br />

Statuen und Verzierungen entfernt (ebd. BI. 399). Abt Grein kümmerte<br />

sich vor allem um den baulichen Zustand der Klosterhöfe und setzte die<br />

Kirche zu Widdersdorf instand. Er ließ zudem eine Kapelle in Klein-<br />

Königsdorf errichten, wo die Kinder von seinen Mönchen in den Anfangsgründen<br />

des Glaubens unterrichtet werden sollten (ebd. BI. 405). Im<br />

Kloster wurden größere Reparaturen an den Wirtschaftsgebäuden vorgenommen,<br />

weiter an der Windmühle zu <strong>Brauweiler</strong> und an einigen Weihern.<br />

Der Chronist berichtet zwar, das Erdbeben von Lissabon habe Schäden<br />

an der Kirche und· an den Klostergebäuden angerichtet (ebd. BI. 417 b),<br />

doch erwähnt er nichts über in diesem Zusammenhang durchgeführte<br />

konkrete Baurnaßnahmen. Abt Herriger sorgte für den Bau eines größeren<br />

Bibliotheksgebäudes und ließ zahlreiche Bücher anschaffen (ebd. BI. 429 f.).<br />

Als im Dorf <strong>Brauweiler</strong> im November 1766 ein vier Tage dauernder Brand<br />

ausbrach, beteiligten sich die Mönche und ihre <strong>Die</strong>nerschaft an den Löscharbeiten<br />

(ebd. BI. 431 bf.). Der Abt stellte danach Bauholz kostenlos zur<br />

Verfügung und ließ weiter in Düsseldorf zwei Feuerspritzen beschaffen<br />

(ebd. BI. 432). Über den Neubau der Klostergebäude unter Abt Aldenhoven<br />

ist schon an anderer Stelle berichtet worden (vgI. § 3,1).<br />

Unter dem Abt von Richterich begann ein für das Kloster sehr kostspieliger<br />

und langwieriger Prozeß gegen die Erben eines Geisteskranken,<br />

der lange Jahre im Kloster gepflegt worden war, wegen der Verpflegungskosten.<br />

<strong>Die</strong> Richter am hohen weltlichen Gericht in Köln seien interessierte<br />

Freunde und Begünstiger der Gegenpartei gewesen. <strong>Die</strong> Gegenpartei soll<br />

dabei gefalschte Urkunden vorgelegt haben. Als der <strong>Brauweiler</strong> Vogt an<br />

das Reichskammergericht appellierte, wurde das von der kurfürstlichen<br />

Verwaltung als Präjudiz angesehen und das Kloster mit einer Strafe von<br />

1000 Reichstalern belegt. Ein anderer Vertreter des Klosters appellierte<br />

nach Rom, wo die Sache aufgenommen und die Gegenpartei zum Erscheinen<br />

aufgefordert wurde. Der Prozeß dauerte bis 1720, als er endlich durch

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