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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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132 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

sitätsmatrikel lohnt. Als erstes läßt sich feststellen, daß wohl mindestens<br />

20 Prozent der später im Kloster anzutreffenden Leute vor dem Eintritt<br />

ein Studium begonnen haben (s. die Einzelnachweise in den Personallisten).<br />

Dabei macht der Umstand nicht geringe Schwierigkeiten, daß beim Übergang<br />

ins Mönchsleben in vielen Fällen der Vorname geändert wurde und<br />

die bürgerlichen Vornamen nur in der letzten Zeit einigermaßen bekannt<br />

sind. Mit einer nicht geringen Dunkelziffer ist demnach zu rechnen, da<br />

sichere Aussagen bei häufig vorkommenden Familiennamen und bei der<br />

Herkunft aus Köln nur selten möglich sind.<br />

Obwohl man über das Benediktinerseminar als gehobene Ausbildungsstätte<br />

verfügte, haben mehrere Äbte einen nicht geringen Teil ihrer Mönche<br />

auf die theologische Fakultät der Universität Köln geschickt, meist nachdem<br />

diese die Priesterweihe erhalten hatten. <strong>Die</strong> Matrikel (StA Köln,<br />

Universität 238; ungedruckt), die leider nur von 1680-1756 vorliegt,<br />

nennt vor allem von 1713-1721, dann von 1732-1756 annähernd<br />

30 Studenten aus <strong>Brauweiler</strong>. <strong>Die</strong> auf Grund der Darstellung der Acta<br />

abbatum naheliegende Vermutung, daß der von 1722-1731 tätige Abt<br />

Schmitz sich gegenüber den Bildungsbestrebungen seiner Mönche reserviert<br />

verhalten hat, empfängt hier eine Bestätigung.<br />

§ 19. Seminar<br />

Eine neue Epoche im Bildungswesen begann nicht nur für die Kongregation,<br />

sondern auch für unser Kloster mit der Gründung des Kölner<br />

Benediktinerseminars. Nach der Aussage des Abts Spichernagel von St.<br />

Pantaleon in Köln hatte man schon auf dem Generalkapitel von 1607 zu<br />

Seligen stadt zwei Tage darüber verhandelt (Hilliger, Urbare S. Pantaleon<br />

S. 414), doch war es erst 1614 zu Beschlüssen des Generalkapitels in dieser<br />

Angelegenheit gekommen (Volk, Generalkapitels-Rezesse 2 S. 398 f.). Am<br />

18. Juni 1616 erließ der päpstliche Nuntius Albergati die Statuten (gedruckt<br />

bei Volk, Seminar S. 195 -199). Eine päpstliche Bestätigung erfolgte am<br />

5. April 1625 (Volk, Generalkapitels-Rezesse 2 S. 450 f.). Das Seminar war<br />

zwar eine Einrichtung der Kongregation, doch muß es aus mehreren<br />

Gründen hier etwas ausführlicher behandelt werden. Während der längeren<br />

Zeit seines Bestehens hatte es sein Domizil im <strong>Brauweiler</strong> Hof in Köln.<br />

<strong>Brauweiler</strong> Mönche haben mehrmals, als Leiter und auch als Ökonomen,<br />

eine bedeutende Rolle in seiner Geschichte gespielt. So ist es kein Wunder,<br />

daß man in unserem Kloster das Seminar mehr oder weniger als einen<br />

Ableger des eigenen Hauses betrachtete; der Chronist Andreas Winckens<br />

hat sogar den Abt Koblenz (1614-1617) als den eigentlichen Gründer

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