28.02.2014 Aufrufe

Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

§ 7. Das Kloster von 1024-1467 37<br />

Das Kloster liegt etwa zehn Kilometer nordwestlich von Köln nahe<br />

der alten Straße Köln-Aachen auf einem Lößhügel, der schon in vorgeschichtlicher<br />

Zeit besiedelt war. Römische Siedlungsspuren finden sich in<br />

seiner Nähe. Im Ort sind Reste einer römischen Wasserleitung aufgefunden<br />

worden, die auf diesen Hügel zulieft). Nach der ältesten klösterlichen<br />

Überlieferung soll um 980 durch Zufall auf dem Hügel eine verfallene,<br />

dem hl. Medardus geweihte Kapelle aus Holz aufgefunden worden sein.<br />

Sie wurde dann durch einen Steinbau ersetzt, dessen Weihe der Kölner<br />

Erzbischof Warin vornahm (Oediger, Regg 1 Nr.537; s. auch Oediger,<br />

Erzbistum Köln 1 S. 237 f.).<br />

§ 7. Von der Gründung bis zum Anschluß an die Bursfelder<br />

Kongrega tion (1024-1467)<br />

<strong>Brauweiler</strong> wurde als Familienkloster und Grablege der lothringischen<br />

Pfalzgrafen von dem bedeutendsten Mitglied des Geschlechts Erenfrid-<br />

Ezzo (t 1034) und seiner Gemahlin Mathilde gegründet. Mathilde, Tochter<br />

Kaiser Ottos II. und der griechischen Prinzessin Theophanu, war allem<br />

Anschein nach die treibende Kraft bei der Errichtung des Klosters, das<br />

allen den Aufstieg der Familie vor Augen führen sollte. Zuvor hatte sich<br />

das Ehepaar nach Rom begeben, wo es von Papst Benedikt VIII. ehrenvoll<br />

empfangen und mit Reliquien beschenkt wurde (vgl. dazu auch unten<br />

§ 17). In der Gründungsgeschichte wird irrtümlich Papst Johannes XIX.<br />

genannt, auf dessen Namen später eine Urkunde gefälscht wurde, der aber<br />

nicht in Frage kommt, da das Kloster bei seinem Regierungsantritt im<br />

Sommer 1024 schon bestand (Pabst S. 168 = MGH SS 14 S. 133; Wisplinghoff,<br />

RheinUB Nr.86 = Schieffer, <strong>Germania</strong> pontificia 7,1 S.261<br />

Nr. t 2 und S. 54 Nr. 136). Bei dieser Urkunde handelt es sich ohne Frage<br />

um eine Fälschung ohne echten Kern.<br />

Als Orte für die neue klösterliche Niederlassung standen zunächst<br />

Kaiserswerth und vor allem Duisburg zur Wahl, die beiden Plätze, die<br />

Erenfrid-Ezzo gegen 1016 aus Reichsbesitz erhalten hatte (Wisplinghoff,<br />

Urkundenfälschungen S. 83 mit Anm. 3). Endlich wurde dazu jedoch, wie<br />

es heißt auf eine Vision Mathildes hin (Pabst S. 169 = MGH SS 14 S. 133),<br />

der Familiensitz <strong>Brauweiler</strong> bestimmt, den Mathilde anläßlich ihrer Heirat<br />

als Morgengabe erhalten hatte. Vielleicht hat man aber auch geglaubt,<br />

t) S. BADER, Baugeschichte S. 1 f.; vor allem S. 2 Anm. 9; DERS., Kunststätten<br />

S. 3; dazu weiter die Fundberichte (BonnerJbb 169. 1969 S. 490; 175. 1975 S. 330;<br />

176. 1976 S. 402).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!