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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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124 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

Nicolai BI. 141 f.; Eckertz, Chronicon AnnHistVNdRh 18 S. 138). Danach<br />

wurde vor dem Kreuzaltar frisches Brunnenwasser durch Eintauchen der<br />

hI. Lanze geweiht. <strong>Die</strong>ses Wasser wurde dem Getränk der Brüder hinzugefügt;<br />

den Laien diente es als Hilfe bei verschiedenen Übeln. <strong>Die</strong> schon<br />

genannten Reliquien wurden an diesem Tag vor und nach der Prozession<br />

auf dem Hochaltar und dem Kreuzaltar aufgestellt.<br />

Zu Ostern und an den Marienfesten, an denen der Liber ordinarius eine<br />

Prozession vorschrieb, ging es ebenfalls nur durch den Kreuzgang. An<br />

der Spitze schritten diesmal zwei Laienbrüder, die zwei kleine Kreuze mit<br />

angehefteten Fähnchen trugen. Es folgten zwei Kandelaberträger und<br />

hinter ihnen der Kaplan des Abts, der mit einer weißen Stola bekleidet<br />

war, falls es sich um einen Sonntag handelte. Ihm war ein <strong>Die</strong>ner zugeteilt,<br />

der eine Schale mit Weihwasser hielt. Dann kam der Konvent in Zweierreihen<br />

unter Vorantritt der jüngeren Mönche. Es folgte der Abt, der einen<br />

Diakon mit einer Reliquienkapsel und einen Subdiakon mit dem Evangelientext<br />

bei sich hatte. Ihm gingen zwei Kerzenträger voraus. Den Schluß<br />

bildeten der Schultheiß von <strong>Brauweiler</strong> und ein als Dekan bezeichneter<br />

Mann, die beide Messingruten trugen (virgas de aurichalco; s. PfA <strong>Brauweiler</strong>,<br />

Liber s. Nicolai BI. 140 f.).<br />

§ 17. Reliq uien<br />

Über die Reliquien, die das Kloster besaß, unterrichten in umfassender<br />

Weise die in der Chronik und im Liber s. Nicolai enthaltenen Weihenotizen<br />

der Altäre (s. dazu vor allem Eckertz, Chronicon, AnnHistVNdRh 17<br />

S. 123 f., 126 f.), bei denen in der Regel angegeben ist, welche Reliquien<br />

in dem betreffenden Altar eingeschlossen waren, vor allem aber die Angaben<br />

des Liber s. Nicolai über die Heil~ümer, die am Kirchweihfest den<br />

Gläubigen unmittelbar nach dem Hochamt und nach der Vesper gezeigt<br />

wurden (PfA. <strong>Brauweiler</strong>, Liber s. Nicolai BI. 112 ff.). Über ihre Herkunft<br />

ist nur wenig bekannt. Reliquien des hI. Medardus, von denen das Kloster<br />

als wichtigsten Teil ein Schulterblatt besaß, soll der Edle Bruno, nach dem<br />

der Ort <strong>Brauweiler</strong> seinen Namen führt, aus Soissons zur Ausstattung der<br />

ersten Kirche mitgebracht haben. Falls die sagenhaft anmutende Erzählung<br />

von Bruno, seinem edlen und mächtigen Bruder Berecho und dem gewalttätigen<br />

Heimo, der Berecho tötete und Bruno vorübergehend vertrieb,<br />

einen wahren Kern besitzt, hat sie sich spätestens kurz vor der Mitte des<br />

10. Jahrhunderts zugetragen (Pabst, Geschichtsquellen S. 190 f. = MGH<br />

SS 14 S. 143). Das Kreuz, das nach der Gründungsgeschichte dem Pfalzgrafenpaar<br />

vom Papst geschenkt wurde, enthielt Stücke vom Kreuz und

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