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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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198 7. Personallisten<br />

Friedrich von Senheim<br />

1321-t 1359<br />

Friedrich wurde in einer ebenfalls umstrittenen Wahl von der Mehrheit<br />

des Konvents zum Abt gewählt, mit Sicherheit vor der am 21. Oktober<br />

1321 ergangenen Entscheidung des Papstes zugunsten von Arnold Scholle<br />

(Eckertz, Chronicon, AnnHistVNdRh 18 S. 102 f.). Schließlich wurden,<br />

wahrscheinlich erst im Lauf des Jahres 1324, durch eine schiedsrichterliche<br />

Vereinbarung alle mit der Wahl des Abts Menfred zusammenhängenden<br />

Streitigkeiten beigelegt (ebd. S. 103; s. aber auch unten die Bemerkungen<br />

zu seinem Nachfolger). <strong>Die</strong> hohen Schulden zwangen ihn zum Verkauf<br />

weiterer Besitzungen und Rechte (ebd. S. 104 ff.). Trotzdem hatte sich die<br />

Lage bis 1328 so bedrohlich entwickelt, daß er den Papst um die Erlaubnis<br />

angehen mußte, von dem damals im Kloster weilenden 36 Mönchen 20<br />

bis 25 vorübergehend in andere Klöster zu entsenden (Sauerland,<br />

VatikRegg 2 Nr. 1437). Eine Besserung trat erst allmählich ein, die zudem<br />

seit 1349 durch die Folgen der Pest empfindlich gestört wurde. Besondere<br />

Bemühungen des Abts galten der Beschaffung kirchlicher Geräte und<br />

liturgischer Gewänder, da die alten Bestände in der Zeit der Wirren geraubt<br />

worden waren (Eckertz, Chronicon, AnnHistVNdRh 18 S. 110). <strong>Die</strong> Hinwendung<br />

zu stiftischen Lebensformen, die während seiner Zeit in den<br />

Quellen besonders deutlich zu fassen ist (s. dazu oben § 7), dürfte eher<br />

das Ergebnis einer längeren Entwicklung als auf sein Betreiben zurückzuführen<br />

sein. 1340 vermittelte er in einem Streit zwischen dem Abt von<br />

Gladbach und dem Pastor von Kempen (Brasse, UB Gladbach 1 Nr. 291).<br />

Er amtierte als Schiedsrichter in einem Streit des Domkapitels mit einigen<br />

Priesterkanonikern am 13. April 1346; am 23. Juli 1352 war er Bürge des<br />

Domkapitels (StA Köln, Domstift, Urk. 1063, 1107). Friedrich starb am<br />

4. März 1359 und wurde seinem Wunsch entsprechend vor dem von ihm<br />

errichteten Antoniusaltar in einem Hochgrab beigesetzt. Sein Todestag<br />

wurde auch in Groß-St. Martin in Köln aufgezeichnet (Eckertz, Chronicon,<br />

AnnHistVNdRh 18 S. 114 f., dort auch seine Grabschrift; D, <strong>Brauweiler</strong>,<br />

RuH 3 BI. 114 a; Kessel, Antiquitates S. 24).<br />

Fraglos war er Profeßmönch von <strong>Brauweiler</strong>; sein Vorgänger hatte ihn<br />

um 1315 zum Kellner ernannt (Eckertz, Chronicon, AnnHistVNdRh 18<br />

S. 103).<br />

Friedrich entstammte dem Edelherrengeschlecht v. Senheim, das drei<br />

Löwen im Wappen führte. Bekannt ist ein Bruder namens Kuno (ebd.<br />

S. 110, 114; v. Eltester, MittelrheinUB 2 S. LXXXIII).<br />

Sein Siegel, spitzoval, zeigt in der oberen Hälfte einen sitzenden Bischof<br />

mit erhobener rechter Hand, Bischofsstab und Pallium, unten einen knien-

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