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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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142 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

sie vor allem da, wo ihre Verfasser als Augenzeugen berichten können,<br />

also etwa seit dem Jahre 1470.<br />

<strong>Die</strong> Ac t a ab bat um, die die Chronik seit etwa 1525 fortsetzen und<br />

bis zur Wahl des letzten Abts Aldenhoven im Jahr 1778 reichen, wurden<br />

oben schon beiläufig erwähnt. Bei dem vorliegenden, einzig erhaltenen<br />

Exemplar, das im Pfarrarchiv <strong>Brauweiler</strong> aufbewahrt wird - eine andere<br />

verloren gegangene Fassung hat Bader, Baugeschichte S. 15 erwähnt -,<br />

handelt es sich, wie Bader (Baugeschichte S. 14-19) in einer ausführlichen<br />

Untersuchung gezeigt hat, um eine Reinschrift, die in mehreren Etappen<br />

während des 18. Jahrhunderts angefertigt und fortgesetzt wurde. <strong>Die</strong><br />

letzten Schreiber waren nach 1768 und gegen 1785 tätig.<br />

Der erste Abschnitt der Acta wurde von dem spindarius und Pastor zu<br />

Widdersdorf Georg von Lünen verfaßt, der schon 1532 im Kloster weilte<br />

und 1584 starb (s. zu ihm auch § 36). Nach seiner nicht nachprüfbaren<br />

Behauptung hat es einen sorgfältig abgefaßten Bericht gegeben, in dem<br />

die von 1532 bis 1567 reichende Amtszeit des Abts Hermann von Bochum<br />

behandelt worden war (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 303 f.). Er sei ihm aber,<br />

was ausgesprochen merkwürdig erscheint, nur unvollständig bekanntgeworden.<br />

Lünen hat seine Darstellung erst nach 1567, möglicherweise sogar<br />

erst um 1580 verfaßt, ist aber nicht ganz bis zum Tod des Abts Hermann<br />

gekommen. <strong>Die</strong>ses Ereignis, das am 1. Januar 1567 eintrat, wird nämlich<br />

schon von dem Nachfolger Lünens, dem Kellner Andreas Winckens,<br />

berichtet, der die Fortsetzung mit Zustimmung des seit 1649 amtierenden<br />

Abts Mertzenhausen übernahm (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 312 b). Winckens<br />

behauptet, auf Grund der Erzählungen älterer Mitbrüder und eigenen<br />

Erlebens zu berichten. Da er 1617 in das Kloster aufgenommen wurde,<br />

wäre es rein theoretisch nicht ganz ausgeschlossen, daß er noch Mönche<br />

kennenlernte, die über die Jahre seit etwa 1566 aus eigener Anschauung<br />

berichten konnten. <strong>Die</strong> hier in Kapitel 7 erarbeiteten Personallisten lassen<br />

das jedoch als ausgeschlossen erscheinen. Aber es sind auch zwischenzeitlich<br />

geschichtliche Aufzeichnungen gemacht worden, so von dem rund<br />

zehn Jahre älteren Leonard Möres (über ihn Bader, Baugeschichte S. 12 f.;<br />

unter § 38), von denen Winckens Kunde gehabt haben könnte. Allerdings<br />

ist seine Geschichte bis zu der Zeit, von der er aus eigenem Erleben<br />

berichten kann, also ungefähr bis 1620, sehr knapp. Spätestens seit 1660<br />

hat Winckens seinen Bericht unmittelbar nach den Ereignissen verfaßt,<br />

wie an mehreren Stellen nachgewiesen werden kann. So war ihm nicht<br />

bekannt, als er die Doktorpromotion von Philipp Brewer erwähnte, daß<br />

Brewer ungefähr zwei Jahre später Abt wurde (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta

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