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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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126 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

nusgruft in Trier, und vor 1107, als der Körper des Heiligen nach Helmars<br />

hausen kam, für <strong>Brauweiler</strong> erworben sein dürfte (s. auch GS NF 6<br />

St. Paulin S. 297 f.). Im Zusammenhang damit sind wohl die Überreste<br />

des hI. Palmachius und seiner Gefährten in unser Kloster gelangt, die<br />

ebenfalls zu den Märtyrern von St. Paulin gehörten (ebd. S. 308). Bei den<br />

Matthiasreliquien könnte es sich um einen Zugang des frühen<br />

14. Jahrhunderts handeln, als für einige Jahre engere Beziehungen zu dem<br />

Trierer Kloster St. Matthias bestanden (vgI. unten § 26 unter Abt Menfred).<br />

Aus benachbarten Stiftskirchen und Klöstern sind aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach die Reliquien des Papstes Cornelius (Kornelimünster), der<br />

Thebäer Viktor, Cassius und Mauritius (Xanten und Bonn), der hll. Cosmas<br />

und Damian (Essen), Quirins (Neuss), Hermes und Coronas (St. Adalbert<br />

in Aachen oder vielleicht Kornelimünster), Suitberts (Kaiserswerth), Hypolits<br />

(Gerresheim), Vitus' (Mönchengladbach oder Ehen) nach <strong>Brauweiler</strong><br />

gekommen. Bei der hI. Walburga wird man an Walberberg denken. Es<br />

fehlen jedoch Überreste der hlI. Liudger aus Werden und Heribert aus<br />

Deutz.<br />

<strong>Die</strong> im Kloster vorhandenen Reliquien der hI. Gertrud deuten auf<br />

Beziehungen nach Nivelles, des hI. Hubert auf das nach ihm benannte<br />

Kloster in den Ardennen, die Willibrords auf Echternach. <strong>Die</strong> Reliquien<br />

des hI. Kilian mögen durch Richeza nach <strong>Brauweiler</strong> gekommen sein, die<br />

ja Beziehungen zu Bischof Adalbero von Würz burg hatte. Der hI. Emmeram<br />

weist auf Regensburg, während die Servatiusreliquien vermutlich<br />

aus Maastricht gekommen waren. Besondere Beachtung verdient der im<br />

Kloster aufbewahrte Arm des hI. Martin. Martin ist später sogar als dritter<br />

Klosterpatron verehrt worden (s. dazu oben § 6); es erscheint sehr wohl<br />

möglich, daß die aus dem Kloster Groß-St. Martin in Köln stammenden<br />

Reformmönche ihn 1467 mitgebracht hatten.<br />

Aus dem 18. Jahrhundert liegen ebenfalls einige Nachrichten über<br />

Reliquienschenkungen vor. Der Nuntius Crivelli hatte 1740 nach einem<br />

längeren Aufenthalt in <strong>Brauweiler</strong> seinem dortigen Beichtvater Matthias<br />

Broich Reliquien des hI. Benedikt geschenkt, die dann in den Besitz des<br />

Klosters kamen. Um 1775 erhielt man von dem Abt Dionysius Genger<br />

von Kamp nicht näher bezeichnete Reliquien. Etwas früher hatte der Abt<br />

von Gladbach Ambrosius Specht Reliquien der hll. Vitus und Benedikt<br />

zur Verfügung gestellt (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 426 b, 427 a und 428 a).<br />

Abt Herriger beschaffte aus Stablo Überreste des mit der Gründung<br />

<strong>Brauweiler</strong>s eng verbundenen Abts Poppo und aus Köln Reliquien der<br />

Äbtissin Ida von St. Maria im Kapitol, einer Tochter des Gründerpaares<br />

(PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 443).

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