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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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166 60 Besitz<br />

Seit dem 13. Jahrhundert sind erhebliche Veränderungen in dem Kirchenbesitz<br />

<strong>Brauweiler</strong>s eingetreten. 1280 verkaufte man, wie schon erwähnt,<br />

die Rechte zu' Auenheim an die Kölner Deutschordenskommende.<br />

<strong>Die</strong> Notiz der Chronik, das Kloster habe diese Kirche um 1330 als Pfand<br />

an die Kommende gegeben, dürfte irrig sein (Eckertz, Chronicon,<br />

AnnHistVNdRh 18 S. 1~5). <strong>Die</strong> Kirche zu Bürgel-Zons erwarb man 1368<br />

im Tausch von der Abtei Deutz, u. a. gegen die Rechte an der Kirche zu<br />

Bilk (D, <strong>Brauweiler</strong>, Urk. 54; Milz, Abtei Deutz S. 129 f.).<br />

<strong>Die</strong> erste Inkorporation der Kirche zu Kierdorf-Sinthern erfolgte 1211<br />

(Knipping, Regg 3 Nr.86) und zwar mit der etwas überraschenden Begründung,<br />

das Kloster solle in die Lage versetzt werden, den Pflichten<br />

der Gastfreundschaft besser zu genügen. Erstaunlicherweise wurden die<br />

Kriegsschäden von 1205 nicht erwähnt. Eine Inkorporation des gleichen<br />

Objekts fand 1431 statt . (Eckertz, Chronicon, AnnHistVNdRh 18 S. 136).<br />

<strong>Die</strong> Kirche zu Widdersdorf wurde 1494 inkorporiert, doch unter vielen<br />

unnötigen Mühen, wie die Chronik zu berichten weiß (ebd. 19 S. 236).<br />

Über eine Inkorporation der Kirche zu Zons gibt es keine Nachrichten.<br />

Zur Besetzung der Pfarreien mit <strong>Brauweiler</strong> Mönchen vgl. oben S.41.<br />

Trotz des verhältnismäßig geringen Besitzes an Kirchen haben die<br />

Zehnteinkünfte, wie schon erwähnt, doch eine recht wesentliche Rolle im<br />

Klosterhaushalt gespielt, wenn auch die Quellen keine ganz genauen<br />

Feststellungen erlauben. 1337/38 nahm man an großen und kleinen Zehnten<br />

- der kleine Zehnt wurde ebenfalls in Getreide entrichtet - 252 ~<br />

Malter Weizen, 107 ~ Malter Roggen und 148 ~ Malter Hafer ein; 1348/<br />

49 dagegen waren es 221 Y. Malter Weizen, 22 Malter Roggen und 218<br />

Malter Hafer. Laut der Rechnung von 1350/51 beliefen sie sich auf 102<br />

Malter Weizen, 135 Malter Roggen, 40 Malter Gerste, 412 Malter Hafer<br />

und neun Malter Erbsen. Damit erbrachte der Zehnt 1337/38 etwa 39%<br />

der Weizen-, 11 % deor Roggen- und 21 % der Hafereinkünfte, während<br />

sich die Sätze 1348/49 auf 50%, 23% und 24,5% an Weizen, Roggen und<br />

Hafer beliefen. 1350/51 waren es hingegen nur 16% Weizen, aber 18,5%<br />

Roggen, fast 10% · Gerste und Hafer. In diesem Jahr kam noch ein<br />

Geldbetrag von 49 oberländischen Gulden aus dem Zehnten von Bürgel<br />

und Urdenbach hinzu. Laut einer Bemerkung von etwa 1668 erbrachte<br />

der Zehnt in Zons 40 Malter Roggen, sieben Malter Gerste und 30 Malter<br />

Hafer (EBA Köln Mon 19 <strong>Brauweiler</strong> I 4 k 3). Einige Jahre später wurde<br />

behauptet, daß das Kloster, wenn der Zehnt nicht verpachtet, sondern von<br />

eigenen Beauftragten erhoben würde, 200 bis 300 Malter Getreide mehr<br />

erhalten könnte (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 391 b f.), was allerdings stark<br />

übertrieben erscheint. Weitere Angaben über das Zehntaufkommen fehlen,<br />

auch in den seit Ende 1792 wieder einsetzenden Kellnereirechnungen.

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