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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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158 6. Besitz<br />

ein Hof zu Valwig, der 1411 Gulden einbrachte (D, <strong>Brauweiler</strong>, Akten 39<br />

BI. 9 f.). Den Verkauf eines Höfchens zu Briedern konnte man 1620 unter<br />

Abt Münch rückgängig machen (D, <strong>Brauweiler</strong>, Urk. 192, Rückvermerk).<br />

<strong>Die</strong> Kriegsdrangsale hielten auch nach 1592 an, doch liegen über diese<br />

Zeit keine so genauen und detaillierten Berichte mehr vor. Nachdem sich<br />

die Lage etwas beruhigt hatte, gelang es Abt Lieck, die Schulden in<br />

gewissem Umfang zu verringern und einige vorteilhafte Umschuldungen<br />

vorzunehmen (D, <strong>Brauweiler</strong>, Urk. 207, 210, 211, 212; Rückvermerke zu<br />

Urk. 189, 191). Eine entscheidende Besserung bedeutete das alles jedoch<br />

nicht, zumal die Mühle in Widdersdorf abbrannte und. ein Unwetter<br />

schwere Schäden anrichtete (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 319 b). Immerhin<br />

wurde 1608 eine Anleihe beschafft, die den Bau einer Windmühle in<br />

<strong>Brauweiler</strong> ermöglichen sollte (StA Köln, Karmeliter, Urk. 281). Abt Koblenz<br />

sah sich 1615 genötigt, mehrere Morgen Land am Ort zu verkaufen,<br />

um das Drängen einiger Gläubiger zu befriedigen (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta<br />

BI. 321 b). Insgesamt gesehen wuchsen die Schulden während seiner kurzen<br />

Amtszeit wieder an (ebd. BI. 322 b). Beim Regierungsantritt des Abts<br />

Münch beliefen sie sich auf die gewaltige Summe von 32000 Talern. Dem<br />

neuen Mann gelang es in kurzer Zeit, sie auf 24000 Taler zu reduzieren<br />

und Anleihen mit einem Zinssatz von fünf und sechs Prozent in solche<br />

zu drei und vier Prozent umzuwandeln (ebd. BI. 324 b). Um 1640 erwarb<br />

man Weinbergsbesitz im Rheingau, was durch eine Memorienstiftung von<br />

400 Reichstalern eines Propstes Frentz ermöglicht wurde (D, <strong>Brauweiler</strong>,<br />

RuH BI. 101 a; s. auch unten § 23), doch bemerkte 1668 der Kellner<br />

Winckens, daß es Zuschußbetriebe seien (EBAKöln, Mon 19 <strong>Brauweiler</strong>,<br />

I4d).<br />

<strong>Die</strong> Acta abbatum, auf die wir uns bei der Schilderung dieser Zeit<br />

vornehmlich stützen müssen, berichten zwar neben anderem über die das<br />

Kloster direkt berührenden Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges, doch<br />

ist darin von der täglichen Mühe und Plage, die in den Aufzeichnungen<br />

des Abts Heinrich Spichernagel von St. Pantaleon so unmittelbar spürbar<br />

wird (Hilliger, Urbare S. Pantaleon S. 483 ff.), recht wenig zu erfahren.<br />

Abt Münch hat sich auch unter diesen Belastungen weiter als Wirtschafter<br />

bewährt und die Schuldenlast bis zum Ende des Kriegs auf 19000 Taler<br />

vermindert, doch fehlen fast alle Einzelheiten (PfA Brauweil~r, Acta<br />

BI. 324 b).<br />

<strong>Die</strong> Acta erwähnen die Schulden nach 1648 nur noch selten. Der<br />

Nachfolger Münchs, der Abt Mertzenhausen, war auf wirtschaftlichem<br />

Gebiet einigermaßen · erfolgreich. <strong>Die</strong> Schulden betrugen am Ende seiner<br />

Amtszeit nur noch 11 000 Taler. Allerdings war Bargeld überhaupt nicht<br />

vorhanden. Der Abt soll geradezu darauf versessen gewesen sein, den

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