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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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§ 10. <strong>Die</strong> Propstei Klotten 83<br />

den bekannten Zahlen aus dem 16. und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />

nahe.<br />

Das Kloster hat seit der Einführung der Bursfelder Gewohnheiten<br />

wohl immer einige Laienbrüder in seinen Mauern gehabt, die Profeß<br />

ablegten und als Handwerker oder in verwandten Berufen <strong>Die</strong>nst taten.<br />

Nachrichten über sie finden sich recht selten; einiges ist in § 12 zusammengestellt.<br />

§ 10. <strong>Die</strong> Propstei Klotten<br />

In den klösterlichen Quellen des 18. Jahrhunderts und vor allem in<br />

der Literatur begegnet eine Propstei in dem schon häufig genannten<br />

Klotten an der Mosel, deren Anfange mehrmals in früher Zeit gesucht<br />

wurden, von der aber allenfalls und nur mit Einschränkungen während<br />

der 2. Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert die Rede sein kann. <strong>Die</strong><br />

Königin Richeza hatte an diesem Ort eine Kapelle zu ihrem persönlichen<br />

Gebrauch errichten lassen, die dem hL Nikolaus geweiht war (Eckertz,<br />

Chronicon, AnnHistVNdRh 17 S. 127 f.). Eine Inschrift im Portalsturz<br />

meldete, daß das inzwischen zerstörte Gebäude von einem Huso errichtet<br />

worden war (Wackenroder, Kunstdenkmäler Rheinland Pfalz 3, 2 S. 548).<br />

Hinweise darauf, daß am Ort während des Mittelalters oder der frühen<br />

Neuzeit Mönche residiert hätten, gibt es nicht. Zwar soll sich Abt Menfred<br />

um 1313 eine gewisse Zeit in Klotten aufgehalten haben, doch ist es recht<br />

zweifelhaft, ob dieser nicht allgemein anerkannte Abt, Profeßmönch von<br />

St. Matthias in Trier, überhaupt <strong>Brauweiler</strong> oder·Klotten gesehen hat (vgL<br />

dazu oben § 7). Auch die Rechnungen aus der Mitte des 14. Jahrhunderts,<br />

in denen die Moselbesitzungen gesondert behandelt sind, bieten nicht den<br />

geringsten Hinweis darauf, daß dort zu dieser Zeit Mönche dauernd<br />

geweilt haben. Dabei hätte es gerade damals bei der beträchtlichen Stärke<br />

des Konvents keine Schwierigkeiten gemacht, einige Klosterinsassen an<br />

die Mosel abzustellen (vgL oben § 9,3). <strong>Die</strong> Kapelle und die benachbarten,<br />

als Fronhof bezeichneten Gebäude, die als Aufenthaltsort für einen Propst<br />

in Betracht gekommen wären, sind im 15. Jahrhundert verfallen - 1498<br />

wurde die Kapelle neu geweiht und ein Ablaß verliehen (PfA <strong>Brauweiler</strong>,<br />

Liber s. Nicolai BI. 94 b) - und wurden teilweise erst um 1501 umfassend<br />

restauriert, wobei es zu Auseinandersetzungen mit der Gemeinde wegen<br />

der Lieferung des Bauholzes kam (Eckertz, Chronicon, AnnHistVNdRh<br />

19 S.244). In diesen Streitigkeiten sah sich der Abt dazu veranlaßt, mit<br />

nicht mehr vorhandenen Urkunden und Bullen den Nachweis zu führen,<br />

daß die Kapelle dem Kloster und nicht etwa dem dortigen Pastor oder

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