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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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§ 5. <strong>Die</strong> Bibliothek 33<br />

einige Kommentare zur Physik und zu den Kategorien des Aristoteles -<br />

das letztgenannte Werk in einem Druck des Kölners Heinrich Quentel<br />

(Voullieme, Buchdruck S. 414) -, die Aristoteleskommentare des Petrus<br />

Hispanus, des späteren Papstes Johannes XXII. (LThK 5 Sp.962), und<br />

die Cosmographia des Ptolemäus in einem alten Druck mit Abbildungen.<br />

Weshalb ein Dictionarium graeco-Iatinum von 1483 angeschafft worden war,<br />

ist nicht recht ersichtlich, da griechische Werke anscheinend nicht vorhanden<br />

waren. Man besaß aber auch rund ein halbes Dutzend Bücher zur<br />

Astronomie und Astrologie samt einem alten Astrolabium, wobei anzumerken<br />

ist, daß die Acta abbatum öfter Interesse für Himmelserscheinungen<br />

und ihre Bedeutung verraten. <strong>Die</strong> Medizin war mit einem Regimen sanitatis<br />

Salernitanum und einem Hortus sanitatis vertreten; bei dem zuletzt genannten<br />

Werk mag es sich um einen Druck des Kölners Johann von Caub handeln<br />

(Voullieme, Buchdruck S. 271). Dagegen war zu dieser Zeit das Interesse<br />

an der Geschichte nicht sonderlich ausgeprägt. Zu nennen sind in diesem<br />

Zusammenhang das Chronicon universale des Erzbischofs Antoninus von<br />

Florenz (LThK 1 Sp. 665 f.), in drei Foliobänden bei Koberger erschienen,<br />

das Speculum historiale des Vinzenz von Beauvais nebst dem Speculum<br />

naturale, doctrinale und morale des gleichen Autors, 1483-1486 bei Koberger<br />

gedruckt. Endlich ist das berühmte Peregrinationis HierosolJmitanae opus zu<br />

nennen, 1486 in Mainz bei Reuwig gedruckt und mit vielen Holzschnitten<br />

versehen.<br />

Das im Kloster während der 2. Hälfte des 17. und dem 18. Jahrhundert<br />

nachweisbare Bildungsstreben setzt die Existenz einer guten Bibliothek<br />

geradezu voraus, die einigermaßen auf den aktuellen Stand gebracht worden<br />

war. Über den Bestand an gedruckten Werken zur Zeit des Abtes<br />

Herriger (1756 - 1778), der neben dem großen grundlegend erneuerten<br />

Bibliotheksraum auch eine Handbibliothek geschaffen hatte, unterrichtet<br />

eine Liste (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 429 f.), in der jedoch wohl kaum alles<br />

Vorhandene erfaßt war. Sie beginnt mit einer Reihe von Kirchenvätern,<br />

alle in Ausgaben der Benediktinerkongregation von Saint Maure. Vorhanden<br />

war auch das Glossarium mediae et infimae latinitatis von Ducange. Vor<br />

allem historische Werke waren gut vertreten, kein Wunder, da sich um<br />

diese Zeit Franz Cramer, später Geschichtsprofessor an der ersten Bonner<br />

Universität, um die Bibliothek zu kümmern hatte. <strong>Die</strong>ser Teil beginnt mit<br />

Mabillons Acta sanctorum ordinis sancti Benedicti, den Annales eccJesiastici des<br />

Baronius und fährt fort mit den Scriptores rerum Brunswicensium von Leibniz,<br />

Hontheims Historia Trevirensis diplomatica, Schatens Annales Paderbornenses,<br />

Calmets Histoire de Lorraine und Lünings Spicilegium eccJesiasticum. Für die<br />

Weite des Blicks zeugt, daß auch die Scriptores rerum Polo nie von Dugloss<br />

und Lindenbrogs Scriptores rerum septemtrionaiium vorhanden waren. Zu

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