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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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134 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

pitelsrezessen ist allerdings erst 1656 ein Beschluß über die Fortführung<br />

des Seminars getroffen worden (Volk, Generalkapitels-Rezesse 3 S. 13 und<br />

20). Als Regens wirkte dort von 1653 bis zu seiner Wahl zum Abt von<br />

<strong>Brauweiler</strong> 1665 der Dr. theoI. Philipp Brewer (vgI. dazu auch unten § 26).<br />

Brewer hat die begabteren unter seinen Mönchen zu Disputationen mitgenommen<br />

und dafür gesorgt, daß vier von ihnen den Grad eines Lizentiaten<br />

der Theologie erlangten, andere den eines Baccalareus (DB Köln,<br />

Hs 118 BI. 125 b). Auf Brewer folgte als Regens Martin Verwers aus St.<br />

Pantaleon; als dieser 1667 zum Pastor von St. Mauritius in Köln bestellt<br />

wurde, hat es wegen der Fortführung des Seminarbetriebs Schwierigkeiten<br />

gegeben, die aber überwunden werden konnten (Hilliger, Urbare S. Pantaleon<br />

S. 553, 558, 559, 562); von der Restitution des Seminars war auch<br />

beim Generalkapitel von 1670 die Rede (Volk, Generalkapitels-Rezesse 3<br />

S. 64). Auch Abt Klingen bewies Interesse für das Seminar und schickte<br />

drei seiner Mönche dorthin (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 386 b).<br />

Nachdem das Generalkapitel 1683 und 1685 Anordnungen zur finanziellen<br />

Sicherung des Seminars getroffen hatte und nachdem es noch 1685<br />

visitiert worden war, wird schon 1687 von seiner Wiederherstellung gesprochen<br />

(Volk, Generalkapitels-Rezesse S. 108 f., 123 und 134). <strong>Die</strong> gewöhnliche<br />

Beisteuer der einzelnen Klöster sollte an den Abt von Groß-<br />

St. Martin gehen, der von diesem Geld ein Haus für das Seminar erwerben<br />

sollte (ebd. S. 134). 1690 hieß es, daß sich die rheinischen, moselländischen,<br />

brabantischen, westfälischen und sächsischen Äbte um die Wiedererrichtung<br />

des Seminars bemühen sollten; auch 1698 war das Seminar ein<br />

Beratungspunkt (ebd. S.145, 177). Doch noch der seit 1709 amtierende<br />

Abt Franken, der selbst in jungen Jahren das Seminar besucht hatte, mußte<br />

zwei seiner Mönche, darunter den noch mehrmals zu erwähnenden Thomas<br />

Schmitz, in das Kölner Prämonstratenserseminar entsenden (PfA <strong>Brauweiler</strong>,<br />

Acta BI. 396 a). In seinen letzten Jahren setzte sich Franken nachdrücklich<br />

für die Wiedererrichtung des Seminars ein (zu seinen Bemühungen<br />

um den Studienbetrieb im Kloster s. oben § 18). <strong>Die</strong> Acta wollen<br />

wissen, daß er auf den Generalkapiteln von 1714 und 1716 einen 5 ermo de<br />

studiis gehalten habe (ebd. BI. 387 1 ). Um diese Zeit setzte man auch den<br />

Kölner Hof des Klosters wieder in einen besseren Stand, nachdem es zur<br />

Wiedereröffnung des Seminars am 1. Juni 1717 gekommen war (PfA<br />

<strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 397 a). Wie hoch gerade Abt Franken den Wert der<br />

Seminarbildung anschlug, die seiner Meinung nach sogar dazu geeignet<br />

1) Bei VOLK, Generalkapitels-Rezesse 3 S. 221 ist zum Jahr 1714 seine Predigt<br />

erwähnt, in der er von der Disziplin und der Wahl des neuen Präsidenten gesprochen<br />

habe.

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