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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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§ 12. Niederes <strong>Die</strong>nstpersonal 85<br />

Nr.367; D, <strong>Brauweiler</strong>, Urk. 15). <strong>Die</strong> Höchstzahl dieser Leute, die 1133<br />

erwähnt wird, belief sich auf elf (Lacomblet, UB 1 Nr. 316). Da nur ihre<br />

Vornamen genannt sind, läßt sich über ihre Familienzugehörigkeit und<br />

soziale Stellung nichts sagen. Eine feste Reihenfolge in den urkundlichen<br />

Nennungen läßt sich nicht feststellen. Auch über ihre konkreten Aufgaben<br />

und etwaige Ämter wissen wir nichts.<br />

Für die Annahme, daß später aus den klösterlichen Ministerialen Lehnsleute<br />

geworden sind, gibt es keinen Anhaltspunkt. Der Lehnsverband des<br />

Klosters war stets nur schwach entwickelt. Das liegt in erster Linie daran,<br />

daß Abt und Konvent den vorhandenen Besitz zum eigenen Lebensunterhalt<br />

benötigten; frei verfügbare Güter und Einkünfte waren nur in geringem<br />

Umfang vorhanden. Regelmäßig war das vereinzelt gelegene Gut zu<br />

Kell verlehnt (D, Dep. Köln, Urk. 135; D, <strong>Brauweiler</strong>, Urk. 110, 152, 167).<br />

Auch die Mesenicher Vogtei war als Lehen ausgegeben; der erste bekannte<br />

Inhaber namens Theoderich erscheint 1176. Spätestens seit 1378 war sie<br />

im Besitz der Herren von Pyrmont, die Anfang des 16. Jahrhunderts im<br />

Mannesstamm ausstarben. Im 17. Jahrhundert kam es wegen der Vogtei<br />

zu einem langwierigen Prozeß vor dem Reichskammergericht (Pauly,<br />

Mesenich S.20-22). Wegen der starken Urkundenverluste bleibt uns<br />

sicher die eine oder andere Belehnung unbekannt. Das Gesamtbild dürfte<br />

sich aber auch bei reicherem Fließen der Quellen nicht wesentlich ändern.<br />

§ 12. Niederes <strong>Die</strong>nstpersonal<br />

Über das im Kloster tätige niedere <strong>Die</strong>nstpersonal ist nur wenig<br />

bekannt. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts erhielt ein Ehepaar Verpflegung<br />

und Kleidung im Kloster, das als Entgelt dafür den Obst- und Gemüsegarten<br />

in Ordnung halten sollte (Eckertz, Chronicon, AnnHistVNdRh 17<br />

S. 182). <strong>Die</strong> Rechnungen aus der Mitte des 14. Jahrhunderts nennen einigermaßen<br />

regelmäßig nur den Friseur, der als rasor oder barbitonsor bezeichnet<br />

wird, und gelegentlich einen Knecht in der Krankenstube. Sie<br />

erwähnen schließlich an mehreren Stellen persönliche <strong>Die</strong>ner der einzelnen<br />

Mönche (D, <strong>Brauweiler</strong>, Akten 1/2). Welche Stellung der praebendarius<br />

hatte, der um 1470 in der Nähe des Klosters lebte, sagt die Chronik nicht<br />

(Eckertz, Chronicon, AnnHistVNdRh 19 S. 221).<br />

Etwas mehr an Nachrichten liegt über das <strong>Die</strong>nstpersonal aus dem 17.<br />

und 18. Jahrhundert vor. In dieser Zeit waren die zur Aufrechterhaltung<br />

des Betriebs bestimmten Handwerker und <strong>Die</strong>ner mindestens zu einem<br />

beträchtlichen Teil Laienbrüder, die nach einer Probezeit sogar ein Gelöbnis<br />

ablegten. <strong>Die</strong> Fluktuation unter ihnen war beträchtlich. So wird

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