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Helena Margarida Guerra de Oliveira Rodeiro A expressão da ...

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Anexo 4 – Corpus em língua alemã<br />

Das zweite Mal traf sie ihn jetzt, um ihm vom Buch zu erzählen. Damit er Bescheid weiβ. Sie habe sich<br />

mächtig gefühlt. Sie sah “einen gebrochenen Mann”, <strong>de</strong>r von Afrika träumte. Sie hasse ihn nicht, obwohl die<br />

Therapeuten sagten, <strong>da</strong>s wäre gut für sie. (Der Spiegel nr. 38/13.09.04, p. 74)<br />

45a) Zu Beginn, um zehn vor drei, umarmt Ole von Beust, Erster Bürgermeister <strong>de</strong>r Freien und Hansestadt<br />

Hamburg, seine Kollegin Walentina Matwijenko, Gouverneurin von St. Petersburg, und die Fotografen<br />

fotografieren, und einige <strong>de</strong>r 31 Stuhlreihen im Groβen Festsaal im Rathaus zu Hamburg füllen sich langsam,<br />

nicht alle. Es wird ein langweiliger Petersburger Dialog wer<strong>de</strong>n, sagen die wenigen Reporter, weil Wladimir<br />

Putin, <strong>de</strong>n die Uni Hamburg erst zum Ehrendoktor machen wollte und <strong>da</strong>nn lieber nicht, absagt hat, wegen<br />

Beslan und nicht wegen <strong>de</strong>r Uni Hamburg. (Der Spiegel nr. 38/13.09.04, p. 77)<br />

46a) Es ging in Beslan nicht um Tschetschenien, sagt Roschal, “es ging <strong>da</strong>rum, einen neuen Spannungsherd<br />

zu erzeugen, <strong>de</strong>shalb haben keine russische Schule besetzt, son<strong>de</strong>rn eine Schule <strong>de</strong>s Nachbarvolkes”.<br />

Schäuble legt <strong>de</strong>n Kopf schief, Gorbatschow hält seinen Kopfhörer in <strong>de</strong>r Hand, er braucht keine<br />

Übersetzung. Die Terroristen haben Erfolg, sagt Dr. Roschal, “die Stimmung in Beslan ist jetzt so: Wir<br />

marschieren gegen Inguschien! So beginnt die Tragödie, so beginnt dort <strong>de</strong>r Krieg, in <strong>de</strong>m Tausen<strong>de</strong> sterben<br />

wer<strong>de</strong>n”. (Der Spiegel nr. 38/13.09.04, p. 77)<br />

47a) Hier beginnen die acht Minuten Monolog <strong>de</strong>s Petersburger Dialogs. Acht Minuten lang beschreibt<br />

Doktor Roschal, wie er versuchte zu helfen. Er stand <strong>da</strong>, vor <strong>de</strong>r Schule von Beslan, hatte <strong>de</strong>n Anführer <strong>de</strong>r<br />

Terroristen am Mobiltelefon, fragte nicht nach seinem Namen, “<strong>da</strong>s wäre lächerlich gewesen”, er fragte, ob<br />

er Medikamente hineinbringen dürfe. (Der Spiegel nr. 38/13.09.04, p. 77)<br />

48a) Roschal hat nur wenig Zeit, er muss weiter. Die Deutschen, sagt er, schreiben so negativ und so falsch,<br />

sie mochten Gorbatschows Russland nicht, mochten Jelzins Russland nicht, mögen Putins Russland nicht,<br />

“ich weiβ nicht, welches Russland gemocht wird”, sagt er und ist weg, und es ist still. (Der Spiegel nr.<br />

38/13.09.04, p. 77)<br />

49a) Optekamp, 62, kommt in Fahrt. Er ist Marathonläufer, hat schon um vier Uhr früh am Strand trainiert<br />

und fin<strong>de</strong>t, man soll immer nach vorn blicken, wie beim Rennen, und abends Listen machen, was morgen zu<br />

erledigen ist – “sonst wer<strong>de</strong>t ihr im Leben niemals Erfolg haben”, ruft er. (Der Spiegel nr. 38/13.09.04, p. 94)<br />

50a) Im “kleinen Eckla<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Denkens”, <strong>de</strong>n sie “querab von <strong>de</strong>r Zeit” betrieb, wie sie mit Vorliebe sagte,<br />

war sie glücklich über je<strong>de</strong>n Beistand, <strong>de</strong>r ihr zuteil wur<strong>de</strong>, doch muβte er aus <strong>de</strong>r Freiheit <strong>de</strong>s Urteilens<br />

kommen: “Wo von geistigen Lagern die Re<strong>de</strong> ist, herrscht meistens <strong>de</strong>r Ungeist”, versicherte sie. Sie sei<br />

we<strong>de</strong>r links noch rechts, we<strong>de</strong>r liberal noch prinzipienstreng und glaube nicht einmal an irgen<strong>de</strong>inen<br />

Fortschritt – sei es in <strong>de</strong>r Moral, sei es im Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse. Selbst als<br />

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