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Lehrveranstaltungsangebot im SS 2004 - Universität Erfurt

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<strong>Universität</strong> <strong>Erfurt</strong> –<strong>Lehrveranstaltungsangebot</strong> Sommersemester <strong>2004</strong><br />

1 03 2 048<br />

Bettine Menke<br />

Babel [AVL I]<br />

23.04.04 12:31:55<br />

BA-Literaturwissenschaft / Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft<br />

128/764<br />

Do 10—12 LG 1 222<br />

S 2 WP – 3-6 LP Q<br />

D<br />

Die Prüfungsleistungen werden bis zum Beginn der Vorlesungszeit bekannt gegeben.<br />

Babel benennt eine Verwirrung der Sprachen. Sie wird verstanden als die Entstehung der vielen<br />

Sprachen, die als eine Katastrophe, Zerstörung und Strafe hereinbreche. So wird <strong>im</strong> Alten<br />

Testament erzählt und in vielen Nacherzählungen vom Turmbau <strong>im</strong> Bibel-Babel wie auch in der<br />

bildenden Kunst vorgestellt.<br />

‚Babel‘ ist ein Einsatzpunkt und ein Paradigma auch für sprachtheoretische Überlegungen über<br />

die Sprache und die (vielen) Sprachen, sowie auch für das Konzept der Übersetzung(en), der<br />

Übersetzbarkeit, weiterhin der Un-/Verständlichkeit (für Philologen). Der Sprachverwirrung als<br />

Unordnung und Sprachenzerteilung wurde lange das Phantasma ihrer Aufhebung, das Pfingst<br />

Wunder entgegengesetzt. Autoren wie Kafka ermöglichen die Perspektive einer Umkehrung,<br />

einer Neuwertung der Sprachunordnung (in der Moderne). Hierher gehören Sprachexper<strong>im</strong>ente<br />

ebenso wie die Perspektive des sound.<br />

Literatur:<br />

Texte:<br />

AT, Kafka: „Das Stadtwappen“ u.a.<br />

Arno Borst: Der Turmbau von Babel, Stuttgart 1957 (4 Bände).<br />

Wolfgang Scherer: Bab/belogik. Sound und die Auslöschung der buchstäblichen Ordnung,<br />

Basel, Ffm. 1983.<br />

Übersetzung und Dekonstruktion, hg. v. Alfred Hirsch, Ffm., 1997.<br />

1 03 2 049<br />

Dietmar Schmidt<br />

Über den Ursprung der Sprache<br />

BA-Literaturwissenschaft / Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft<br />

Do 14—16 LG 4 D05<br />

S 2 WP – 3-6 LP Q<br />

D<br />

Die Prüfungsleistungen werden bis zum Beginn der Vorlesungszeit bekannt gegeben.<br />

Im 18. Jahrhundert wurde eine äußerst lebhafte Diskussion über den Ursprung der<br />

menschlichen Sprache geführt (vgl. Vico, Condillac, Rousseau, Herder u. a.), die, <strong>im</strong> Rückblick<br />

betrachtet, in mehrfacher Hinsicht von Interesse ist. Zunächst fasziniert die Einfachheit der<br />

Frage, deren Beantwortung seit den sprachgeschichtlichen Forschungen des 19. Jahrhunderts<br />

versperrt und in den Bereich der bloßen Spekulation verwiesen und somit in gewisser Weise<br />

unerledigt geblieben ist. Diese Einfachheit ist jedoch nicht einer sprachtheoretischen Naivität<br />

des 18. Jahrhunderts geschuldet, sondern grundsätzlich anderen Auffassungen von Sprache als<br />

denjenigen, die sich später durchgesetzt haben. Diesen anderen Auffassungen wird<br />

nachzugehen sein. Zugleich sind dabei grundlegende Einsätze auf dem Gebiet des Wissens vom<br />

Menschen <strong>im</strong> Spiel. In diesem Zusammenhang wird nicht zuletzt danach zu fragen sein, wie<br />

sich literarische Texte dazu verhalten haben und wie sie in der Frage nach der Entstehung oder<br />

Erfindung von Sprache ihren eigenen mutmaßlichen Ursprung entworfen und reflektiert haben.

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