Lehrveranstaltungsangebot im SS 2004 - Universität Erfurt

Universität Erfurt –Lehrveranstaltungsangebot Sommersemester 2004
1 05 1 011
Albrecht Fuess - Katharina Waldner
BA-Religionswissenschaft / Europäische Polytheismen
23.04.04 12:31:58
Sterben für Gott. Zum Märtyrerkonzept in Christentum und Islam
166/764
Do 14—16 LG 1 222
S WP – 3-6/3-6 LP O/Q
D
Referat mit schriftl. Vorlage – veranstaltungsbegl. Hausarbeit
Das Konzept des Martyriums als tödliches Selbstopfer, das zugleich öffentliches Zeugnis für den
Glauben ist, wurde im Christentum im Kontext der frühen Christenverfolgung geprägt. Die
islamische Vorstellung des shahid (Zeuge) ist einerseits mit dem christlichen Begriff verwandt,
unterscheidet sich aber von diesem z.B. in der Fokussierung auf den Kriegertod. In beiden
Religionen entwickelten sich verschiedene Diskurse und Praktiken des Martyriums von den
Anfängen bis in die Gegenwart. Nach einer Einführung in die Begrifflichkeit des Martyriums in
beiden Religionen, soll anhand historischer Fallstudien den Differenzen, Ähnlichkeiten und
konkreten Begegnungen des islamischen und christlichen Martyriums nachgegangen werden.
Literatur:
Allgemein: Artikel "Märtyrer" in: Religion in Geschichte und Gegenwart, Bd. 4, Tübingen 2002,
861-873.
Christentum: G.W. Bowersock, Martyrdom and Rome, 1995. J.M. Safran, Identity and
differentiation in ninth-century al-Andalus, Speculum 76, 573-598.U.Köpf, Protestantismus und
Heiligenverehrung (Heiligenverehrung in Geschichte und Gegenwart, hrsg. P. Dinzelbacher/D.R.
Bauer, 1990, 320-344). K.-H. Hummel/Ch. Strom (Hrsg.), Zeugen einer besseren Welt.
Christliche Märtyrer des 20. Jhds, 2000.
Islam: Encyclopaedia of Islam: Shahid, Bd. 10, 203-208; Heinz Halm: die Schia, Darmstadt
1988; Bernrad Lewis: Die Assasinen, Frankfurt 2001; Louis Massignon/Herbert Mason: Hallaj:
Mystic and Martyr, Princeton 1994; Mehdi Abedi/Gary Legenhausen (Hg.): Jihad and Shahadat.
Struggle and Martyrdom in Islam, Houston 1986; Christoph Reuter: Mein Leben ist eine Waffe -
Psychogramm eines Phänomens, München 2002.