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Lehrveranstaltungsangebot im SS 2004 - Universität Erfurt

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<strong>Universität</strong> <strong>Erfurt</strong> –<strong>Lehrveranstaltungsangebot</strong> Sommersemester <strong>2004</strong><br />

1 14 4 030<br />

Wolfgang Struck<br />

Literarische Selbstreferentialität<br />

MA-Literaturwissenschaft / B2 Deutsche Literaturwissenschaft<br />

23.04.04 12:32:10<br />

359/764<br />

Mi 14—16 LG 1 219<br />

S WP – 6 LP D<br />

Die Prüfungsleistungen werden bis zum Beginn der Vorlesungszeit bekannt gegeben.<br />

In der – inhaltlichen – Auseinandersetzung der Literatur mit sich selbst, sowie mit den anderen<br />

Künsten, reflektiert sich seit der Genie-Poetik des 18. Jahrhunderts ein Konflikt, der, in Hegels<br />

prägnanter Formulierung, als Widerstand der „Poesie des Herzens“ gegen die „Prosa der<br />

Verhältnisse“ gedeutet werden kann. Kaum eine literarische Biographie des 19. aber auch noch<br />

des 20. Jahrhunderts kommt an der Auseinandersetzung mit dieser exemplarischen Späre des<br />

‚Anderen‘ der bürgerlichen Gesellschaft vorbei, deren Paradigma die – auf genialische<br />

Produktion verpflichtete – Kunst bildet. Nicht selten n<strong>im</strong>mt diese Begegnung gefährliche oder<br />

gar zerstörerische Züge an, insbesondere dort, wo sie innerhalb der dargestellten Biographie<br />

wie innerhalb der Textstruktur der Darstellung dominant wird, etwa in Künstlerromanen, -<br />

novellen und –dramen. Zugleich steht hier jedoch noch etwas anderes auf dem Spiel, nämlich<br />

die Modi und die Aporien der dominanten Formen – nicht nur ästhetischer – Repräsentation<br />

selbst, und damit Fragen nach Urbild und Abbild, Authentizität und Vermitteltheit, Originalität<br />

und Epigonalität, Natur und Kunst. Modelle derartiger Selbstreferenz bieten – über den<br />

historischen Rahmen der Geniepoetik hinaus – bereits mythologische Figuren und deren<br />

literarische Rezeption (z. B. Narziß und Echo, Orpheus, Pygmalion). Das Seminar soll<br />

verschiedene Formen literarischer Selbstreferenz in unterschiedlichen Textsorten vom<br />

ausgehenden 18. bis in das beginnende 20. Jahrhundert verfolgen.<br />

Literatur:<br />

Textauswahl:<br />

Friedrich Schiller: Die Künstler (1789); Das Mädchen aus der Fremde (1796); Johann Wolfgang<br />

Goethe: Die Leiden des jungen Werther (1774); Torquato Tasso (1790); E.T.A. Hoffmann: Der<br />

Artushof (1815); Ludwig Tieck: Der getiefelte Kater (1797); Der Wassermensch (1835); Franz<br />

Grillparzer: Der arme Spielmann (1831/1846); Marie von Ebner-Eschenbach: Ein Spätgeborner<br />

(1874/75); Theodor Storm: Psyche (1875); Thea von Harbou: Das indische Grabmal (1921);<br />

Wilhelm Heinse: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Eine italiänische Geschichte aus dem<br />

sechzehnten Jahrhundert (1787)

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