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Lehrveranstaltungsangebot im SS 2004 - Universität Erfurt

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<strong>Universität</strong> <strong>Erfurt</strong> –<strong>Lehrveranstaltungsangebot</strong> Sommersemester <strong>2004</strong><br />

1 14 2 008<br />

Andreas Bendlin<br />

Divination in der griechisch-römischen Antike<br />

23.04.04 12:32:09<br />

MA-Literaturwissenschaft / A2 Literaturwissenschaft und Religionswissenschaft<br />

348/764<br />

Mi 16—18 LG 4 D03<br />

S WP – 6 LP D<br />

schriftl. Arbeit, kompl. Aufgabe (ca. 15 S.) <br />

Die Veranstaltung kann nur in Verbindung mit dem vom 8.-12. März <strong>2004</strong> veranstalteten<br />

Blockseminar besucht werden. Hieraus ergibt sich eine Semesterwochenstundenzahl von 2.<br />

Die Veranstaltung ist gekoppelt an einen Internationalen Ferienkurs zum selben Thema, der<br />

unter Leitung von Pariser und von <strong>Erfurt</strong>er Dozenten vom 8.-12. März <strong>2004</strong> in <strong>Erfurt</strong> stattfinden<br />

wird (siehe gesonderten Aushang); die Teilnahme an diesem Ferienkurs ist für die erfolgreiche<br />

Belegung des Seminars <strong>im</strong> Sommersemester verpflichtend. Die Veranstaltung wird für die<br />

<strong>Erfurt</strong>er Teilnehmer auf individueller Basis <strong>im</strong> Sommersemester fortgesetzt, die<br />

Prüfungsleistungen werden ebenfalls <strong>im</strong> Sommersemester erbracht. Unterrichtssprache des<br />

Ferienkurses ist Englisch, die Arbeit <strong>im</strong> Sommersemester und die Hausarbeit (6LP) erfolgen auf<br />

Deutsch. Grundkenntnisse des Altgriechischen oder des Lateinischen sind erwünscht. Zur<br />

Vorbereitung wird ein Reader zur Verfügung gestellt werden. Teilnahme bitte nur nach<br />

Voranmeldung bis 20.02.<strong>2004</strong> bei andreas.bendlin@uni-erfurt.de oder persönlich.<br />

Unter „Divination“ verstehen Religionswissenschaftler zumeist komplexe, zum Teil sogar<br />

exotische Techniken, den Willen der Götter und/oder die Zukunft zu erkunden. Solche<br />

Techniken, oft ein Gebiet für religiöse Spezialisten, scheinen wenig mit der Lebenswirklichkeit<br />

der meisten Religionen zu tun zu haben; ja es scheint eine „unnatürliche“ Vormachtstellung<br />

solcher Techniker zu sein, wenn Kulturen sich bis in den Alltag hinein von solchen Verfahren<br />

abhängig machen. Dieser Eindruck trügt: In der christlich-theologischen Reflexion ist<br />

„Offenbarung“ ein Zentralbegriff, Historiker entdecken die Rolle scheinbar nichtrationaler<br />

Verfahren an mittelalterlichen Höfen und in der frühen Neuzeit, Techniken der<br />

Zukunftskontrolle und astrologische Ratgeber haben einen großen Anteil am esoterischen<br />

Buchmarkt – alles in allem eine Fülle von Impulsen für die Religionswissenschaft, ihren<br />

Divinationsbegriff und die damit isolierten Gegenstände zu überdenken. Es ist sinnvoll, eine<br />

solche Revision von der antiken Religionsgeschichte aus zu betreiben: Bei den vielen<br />

Gelegenheiten, zu denen die „Meinung“ der Götter eingeholt und/oder die Zukunft erfragt<br />

wurden, standen zahlreiche Techniken zur Verfügung: etwa Orakel- und Traumdeutungen,<br />

Lose, Betrachtungen des Vogelfluges und anderer natürlicher Phänomene oder der Leber des<br />

Opfertieres. Divinatorische Praktiken galten manchen aber auch <strong>im</strong>mer schon als<br />

problematisch: Der divinationskritische Diskurs lässt sich in Griechenland zu den<br />

vorsokratischen Philosophen zurückführen, Typologien und Argumente für und gegen die<br />

Divination formulierten die antiken Philosophenschulen spätestens seit Aristoteles. Neben die<br />

Behandlung divinatorischer Praktiken in Griechenland und <strong>im</strong> Römischen Reich und der sie<br />

Durchführenden („Heiden“, Juden, Christen) soll dabei die Kontextualisierung unter<br />

thematischen Schwerpunkten treten: etwa „Divination und Ritual“, „divinatorische Praktiken<br />

und sozio-politische Entscheidungsprozesse“, „Divination und ‚Magie’“. Ziel der Veranstaltung<br />

soll sein, an ausgewählten Beispielen nicht nur einen Einblick in die wichtigsten antiken<br />

Divinationstechniken sowie die antike Reflexion über divinatorische Praktiken zu erhalten,<br />

sondern auch „Divination“ in einer kommunikationstheoretischen Perspektive als einen<br />

symbolischen Kommunikationsprozeß zu analysieren sowie als Kategorie der<br />

Religionsgeschichtsschreibung zu best<strong>im</strong>men.<br />

Literatur:<br />

Wird zu Beginn der Veranstaltung bereit gestellt

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