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Lehrveranstaltungsangebot im SS 2004 - Universität Erfurt

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<strong>Universität</strong> <strong>Erfurt</strong> –<strong>Lehrveranstaltungsangebot</strong> Sommersemester <strong>2004</strong><br />

Französische Literaturwissenschaft<br />

1 03 5 070<br />

Eva Erdmann<br />

Die Romane des Marquis de Sade<br />

BA-Literaturwissenschaft / Französische Literaturwissenschaft<br />

23.04.04 12:31:56<br />

142/764<br />

Do 10—12 LG 4 E01<br />

S 2 WP – 3-6 LP Q<br />

D<br />

Die Prüfungsleistungen werden bis zum Beginn der Vorlesungszeit bekannt gegeben.<br />

Die Romane des Marquis de Sade sind <strong>im</strong> 18. Jahrhundert während einer Zeit entstanden, in<br />

der – insbesondere in Frankreich – die Ideen der Aufklärung einerseits und der Revolution<br />

andererseits sich historisch niedergeschlagen haben. Das Werk de Sades spiegelt diese<br />

doppelte Dramaturgie zwischen emanzipatorischem Enthüllungseifer und einer möglichen, in<br />

Terror umschlagenden Grausamkeit der Inhumanität wieder.<br />

Während die de Sadesche "Philosophie" in Modellen wie dem Sadismus bis heute weitreichende<br />

kulturtheoretische Folgen hat (von Sigmund Freud bis Slavoj Zizek), ist der literarische und<br />

ästhetische Aspekt, der sich in der Textorganisation seiner skandalösen Romane zeigt, bislang<br />

weniger beachtet worden. Das Seminar beschäftigt sich mit den Romanen und Essays de Sades<br />

aus einer zuerst literaturwissenschaftlichen Perspektive und untersucht die Fiktion einer<br />

libidinösen Ökonomie.<br />

Literatur:<br />

Literatur: Marquis de Sade: "La philosophie dans le boudoir" (1795); ders.: "Die<br />

hundertzwanzig Tage von Sodom oder die Schule der Ausschweifung", (Übersetzung) München<br />

1999; ders.: "Justine oder die Leiden der Tugend gefolgt von Juliette oder die Wonnen des<br />

Lasters", (Übersetzung) Nördlingen 1987; Michel Foucault: "Sade, Fourier, Loyola",<br />

Frankfurt/Main 1993; Gilbert Lely: "Leben und Werk des Marquis de Sade", Düsseldorf 2001.<br />

1 03 5 071<br />

Julika Funk<br />

Poetik der potentiellen Literatur: Georges Perec<br />

BA-Literaturwissenschaft / Französische Literaturwissenschaft<br />

Mi 10—12 M 1 506<br />

S 1 WP – 3-6 LP Q<br />

D<br />

Die Prüfungsleistungen werden bis zum Beginn der Vorlesungszeit bekannt gegeben.<br />

Georges Perec, der Autor des Romans ohne 'e', 'La disparition d'Anton Voyl', ist zunächst als<br />

Sprachspieler und Vertreter einer exper<strong>im</strong>entellen Literatur bekannt geworden. Er gilt als Kopf<br />

der seit den 70er Jahren des 20. Jh. aktiven Gruppe Werkstatt für potentielle Literatur Oulipo.<br />

Erst spät hat man erkannt, daß der spielerische, aber auch strenge Formalismus von Perec um<br />

eine Lücke kreist, die die Katastrophe des 20. Jh., der Holocaust, hinterlassen hat. Dies<br />

ermöglicht eine andere Lektüre der vielschichtigen Texte, eine Lektüre, die mit dem Sprachspiel<br />

eine eigene Perspektive auf die historische D<strong>im</strong>ension von Literatur eröffnet. Das Seminar will<br />

durch das unfangreiche und komplexe Werk von Perec hindurch sowohl die experm<strong>im</strong>entelle<br />

D<strong>im</strong>ension als auch die narrativen Aspekte seiner Texte beleuchten, als auch davon ausgehend<br />

eine Poetik der potentiellen Literatur formulieren. Es spannt einen Bogen von Perec<br />

preisgekröntem ersten Roman 'Les choses' über zahlreiche exper<strong>im</strong>entelle Texte bis hin zu<br />

seinem letzten 'Text-Labyrinth''La vie, mode d'emploi'.<br />

Die Texte werden <strong>im</strong> französischen Original gelesen; ausreichende Französischkenntnisse sind<br />

also Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar. Das Seminar richtet sich an Studierende der<br />

Q-Phase <strong>im</strong> 5. und 6. Semester.<br />

Literatur:<br />

Oulipo: La littérature potentielle, Paris, Editions Gall<strong>im</strong>ard 1973.

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