Lehrveranstaltungsangebot im SS 2004 - Universität Erfurt

Universität Erfurt –Lehrveranstaltungsangebot Sommersemester 2004
B2 Deutsche Literaturwissenschaft
1 14 4 018
Rudolf Helmstetter
MA-Literaturwissenschaft / B2 Deutsche Literaturwissenschaft
23.04.04 12:32:10
Walter Benjamin, Literaturtheoretische Schriften, Kritiken und
Rezensionen
356/764
Di 18—20 LG 1 219
S WP – 6 LP D
schriftl. Arbeit, kompl. Aufgabe (ca. 15 S.) – Referat mit schriftl. Ausarbeitung (ca. 12
S.)
Walter Benjamin hat zwischen 1925 und 1936 - nach dem "Trauerspiel"-Buch und dem
"Wahlverwandtschaften"-Essay und vor den Arbeiten zu Baudelaire – zahlreiche
Literaturkritiken und Rezensionen geschrieben, die bei aller Distanz zum herkömmlichen
Feuilleton von ihrem publizistischen Kontext und seinen Formaten und Anforderungen geprägt
sind.
Auch Benjamins Auseinandersetzung mit der akademischen Literaturwissenschaft (Walzel,
Kommerell) und mit der zeitgenössischen Literatur (Brecht, Kästner, O. M. Graf u.a.) findet in
Rezensionen statt. Benjamins medientheoretische und literaturpolitische Motive – Kritik des
bürgerlichen Literatur- und Mediensystems (Presse, Rundfunk, Film), Auflösung des
überkommenen Autorbegriffs, Fragen nach der kulturellen Funktion von
Kommunikationsformen – entwickeln sich unter solchen Arbeitsbedingungen – Benjamin spricht
von seiner "unendlich verzettelten Produktion".
Neben kleinen Essays zu Autoren wie Hebel, Keller, Kafka, Robert Walser, Karl Kraus, dem
Komplex von Aufzeichnungen zur einer "Theorie der epischen Formen", den Arbeiten zu Brecht
sollen in der LV auch Benjamins Überlegungen "Zur Aufgabe des Kritikers" und unbekanntere
Texte wie "Dienstmädchenromane des vorigen Jahrhunderts" u.a. diskutiert werden
(die meisten Texte finden sich in Bd. III der Gesammelten Schriften, bei Bedarf kann ein
Reader erstellt werden).
Literatur:
(kann ab April abgerufen werden)