Pflanzendokumentation Masoala, Inhaltsverzeichnis mit ... - Zoo Zürich
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Blätter<br />
Gefiedert bis 6 m lang und 15 kg schwer, bis 1 m lange Fiederabschnitte,<br />
kräftige Mittelrippe, 25-30 Blätter pro Palme, jährlich<br />
entwickeln sich etwa 12 neue Blätter aus der Terminalknospe,<br />
sie bleiben meist 3 Jahre am Baum.<br />
Kultur<br />
Die Kokospalme benötigt als typisch tropische Pflanze eine<br />
<strong>mit</strong>tlere Jahrestemperatur von 27 °C und 1’200-2'000 mm<br />
Niederschlag; Salz ertragend und Licht liebend; wird bis<br />
100 Jahre alt und bringt vom 12.-40. Lebensjahr die beste<br />
Ernte <strong>mit</strong> 50-80 Früchten pro Baum und Jahr.<br />
Verwendung, Nutzwert<br />
Stamm liefert Holz, Blätter Dach- und Flechtmaterial,<br />
Blütenstände: Saft für Zucker und Palmwein,<br />
Frucht als Nahrungs<strong>mit</strong>tel und Faserlieferant.<br />
Kein Teil der Kokosnuss bleibt ungenutzt<br />
Frucht<br />
Das nahrhafte, wohlschmeckende Kokosmark wird frisch gegessen<br />
oder durch Trocknen und Raspeln zu Kopra verarbeitet,<br />
das als würzige Zutat zu verschiedenen Speisen, Gebäck und<br />
Süssigkeiten gebraucht wird. Im Wasser eingeweichtes und<br />
anschliessend ausgepresstes Kokosmark ergibt die so genannte<br />
Kokosmilch, die in Asien häufig für die Zubereitung von Speisen<br />
verwendet wird, oft auch als Milchpulver, Paste oder gehärtete<br />
Creme aufbereitet. Aus dem getrockneten ölreichen Mark<br />
(60-70% Fett) wird ein weltweit genutztes Speisefett gepresst.<br />
Das wohlschmeckende süssliche Kokoswasser junger Früchte<br />
ist ein beliebtes, erfrischendes Getränk, das direkt aus der an<br />
der Spitze aufgeschlagenen, ungeschälten Frucht getrunken<br />
wird; in Asien wird es gerne beim Kochen von Speisen verwendet.<br />
Da das Kokoswasser weitgehend steril ist, wird es unter<br />
Notfallbedingungen in den Tropen bei starkem Blutverlust erfolgreich<br />
als Blutserumersatz, wie z.B. sterile Kochsalzlösung, direkt<br />
in eine Vene injiziert.<br />
Alle weiteren Teile sind nutzbar<br />
Garn aus dem Fasermantel der Früchte für Seile, Matten, Netze,<br />
Teppiche, Taschen, Kleidungsstücke; Kurzfasern als<br />
Polstermaterial. Holzige Schale als Brennmaterial und für die<br />
Herstellung von Gefässen. Schaft des Blütenstandes: Palmsaft<br />
für Palmwein, Arrak, Essig, Zucker oder Sirup.<br />
Volksmedizin<br />
Wurzeln wirken gegen Ruhr und werden zu Mundwasser<br />
verarbeitet. Kokosöl wirkt Fieber senkend und wird gegen<br />
Atembeschwerden angewendet.<br />
Aufbau der Kokosnuss<br />
Schema aus: RAVEN PETER H., EVERT RAY F., EICHHORN SUSAN E.:<br />
Biologie der Pflanzen (angepasst).<br />
Bei den im Handel erhältlichen Kokosnüssen ist die glatte<br />
äussere und die mehrere Zentimeter dicke, faserige<br />
Mittelschicht entfernt. Was man kauft, ist der rundliche Stein<br />
<strong>mit</strong> der harten, holzig-faserigen, braunen Schale, die den sehr<br />
kleinen Embryo und einen grossen Hohlraum umschliesst.<br />
Dieser ist bis zur Reife <strong>mit</strong> einer Nährflüssigkeit, dem<br />
Kokoswasser, gefüllt, das von angenehmem süsslichen<br />
Geschmack ist. Bis zur Reife wird auch die bis 1 cm dicke,<br />
weisse, nussige Schicht an der Innenseite der Schale gebildet,<br />
die den essbaren Teil der Frucht darstellt.<br />
Der Gattungsname geht auf das spanische coco = Gespenst<br />
zurück, offenbar wegen der drei Samenöffnungen, durch<br />
welche die Frucht ein gesichtsähnliches unheimlichgespenstisches<br />
Aussehen bekommt.<br />
Pflanzen im <strong>Masoala</strong> Regenwald – <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> Seite 105