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Pflanzendokumentation Masoala, Inhaltsverzeichnis mit ... - Zoo Zürich

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Frucht, Samen<br />

Unregelmässig zylindrische Hülse, die sich nicht öffnet und gehört deshalb der Form nach zu den Nüssen; um ihre 2-4<br />

Samen eingeschnürt, leicht gekrümmt, 2,5 x 1-1,5 cm gross, die dünnholzige Schale ist gelbbraun, netzförmig gerippt<br />

und kahl; die walzig- bis eiförmigen Samen, deren 2 gelblichen Keimblätter sicht leicht voneinander lösen, sind von<br />

einer dünnen, papierähnlichen, rotbraunen Schale umgeben, bis 15 x 10 mm gross.<br />

Blätter<br />

Wechselständig, lang gestielt, zweipaarig gefiedert, Fiederblättchen kurz gestielt, elliptisch bis verkehrt eiförmig, 25-60<br />

x 15-30 mm gross, die grossen Nebenblätter sind linealisch.<br />

Kultur<br />

Die Erdnuss stellt hohe Temperaturansprüche, für die Keimung sind 30 °C und für die weitere Entwicklung 27 °C<br />

optimal; der Anbau ist deshalb bis etwa 40° nördliche (Spanien) und 35° südliche Breite (Südafrika) möglich; die<br />

Ansprüche an die Wasserversorgung sind gering, 300-500 mm jährliche Niederschlagsmenge reicht aus; der Boden<br />

darf keine Staunässe aufweisen und die Bodenstruktur muss das Eindringen des nagelförmigen Fruchtträgers<br />

erlauben; Erdnuss soll nie nach Erdnuss angebaut werden, sondern nur in mindestens dreijähriger Fruchtfolge, z.B.<br />

Baumwolle und Mais.<br />

Verwendung, Nutzwert<br />

Nahrungs<strong>mit</strong>tel: Speiseöl, Samen roh, geröstet, gekocht;<br />

Futter<strong>mit</strong>tel: Presskuchen, Samen, Grünmasse, Stroh;<br />

Industrierohstoff: Seifen, Wasch<strong>mit</strong>tel, Kosmetik.<br />

Erdnuss – eine wichtige Nahrungspflanze<br />

Wegen des ungewöhnlich hohen Nährwertes der Samen von<br />

rund 400 kcal pro 100 g und ihres Wohlgeschmackes gehört die<br />

Erdnuss zu den wichtigsten Nahrungspflanzen der Tropen und<br />

Subtropen. Weltweit ist sie nach den Getreidearten das wichtigste<br />

Grundnahrungs<strong>mit</strong>tel. Sie wird in allen Kontinenten angebaut<br />

<strong>mit</strong> einer Weltproduktion von rund 25 Mio. Tonnen im Jahr.<br />

Obwohl Indien und China zusammen fast die Hälfte der Weltproduktionsmenge<br />

erzeugen, ist ihr Anteil am internationalen<br />

Handel <strong>mit</strong> weniger als 4% verschwindend gering; die Erdnüsse<br />

werden meist dazu verwendet um den inländischen Bedarf zu<br />

decken. Die Hauptexporteure sind USA, Argentinien, Brasilien,<br />

Sudan und Senegal.<br />

Ernte: Die manuelle Ernte erfordert viel Arbeit, besonders bei<br />

den kriechenden Sorten: Abhacken oder Abstechen der Pfahlwurzel,<br />

Herausziehen der Pflanze, abtrocknen lassen, auf<br />

Haufen legen zur Nachreife junger Hülsen und zur Lockerung<br />

der Fruchtstiele. Die trockenen Hülsen werden von Hand oder<br />

<strong>mit</strong> Dreschmaschinen vom Heu getrennt. Der durchschnittliche<br />

Ertrag pro Hektare beträgt 1,2 Tonnen. Rund die Hälfte der<br />

Weltproduktion wird zu Öl verarbeitet. Es wird zu Speisezwecken<br />

oft <strong>mit</strong> anderen Ölen gemischt, für Fischkonserven,<br />

zur Margarineherstellung, Kerzen- und Seifeproduktion und als<br />

Grundlage für Salben und Pomaden verwendet. Das Stroh und<br />

der Schrot enthält 40-50% Eiweiss und ist ein ausgezeichnetes<br />

Viehfutter und zu Mehl gemahlen ein wertvolles Lebens<strong>mit</strong>tel.<br />

Lokal werden die Samen zerstampft, in Wasser gekocht, geknetet<br />

und als Brei oder Fladen gegessen.<br />

Für die beliebte Peanutbutter in den USA werden geröstete<br />

Erdnüsse <strong>mit</strong> Erdnussöl, Sojamehl, Honig, Malz oder alter Käse<br />

zu einer streichfähigen Masse homogenisiert.<br />

Mit dem weissen Kreis ist die Stelle markiert, wo sich aus der<br />

Blüte der nagelförmige Fruchtträger entwickelte, der sich zum<br />

Erdboden neigte, in diesen eindrang und wo sich dann die<br />

Frucht entwickelte. Im Bild wurde die Frucht ausgegraben,<br />

um den Fruchtträger <strong>mit</strong> der Frucht sichtbar zu machen.<br />

Obiges Schema zeigt stufenweise die Entwicklung des<br />

nagelförmigen Fruchtträgers bis zur Fruchtbildung.<br />

Schema aus: HEINZ BRÜCHER: Tropische Nutzpflanzen –<br />

Ursprung, Evolution und Domestikation, Berlin 1977.<br />

Obiges Bild zeigt rohe, nicht geröstete Erdnüsse. Die<br />

zylindrische, zwischen den Samen eingeschnürte Hülse öffnet<br />

sich nicht selber. Die walzig, eiförmigen Samen sind von einer<br />

papierähnlichen rotbraunen Schale umgeben. Bei etwas<br />

Druck lösen sich die gelblichen Keimblätter leicht voneinander.<br />

Pflanzen im <strong>Masoala</strong> Regenwald – <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> Seite 39

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