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Pflanzendokumentation Masoala, Inhaltsverzeichnis mit ... - Zoo Zürich

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Frucht, Samen<br />

3fächerige, holzige Kapseln, darin Samen <strong>mit</strong> blauen<br />

wachsartigen Hüllen (Arillus = Scheinfrucht)<br />

Blätter<br />

Lang gestreckt und im Aussehen wie Bananenblätter,<br />

bis 4 m lang und bis 80 cm breit, <strong>mit</strong> langem Stiel und<br />

fast senkrecht von der Mittelrippe abstehenden Seitennerven,<br />

dazwischen wie bei Bananenblättern meist<br />

fiederartig eingerissen.<br />

Blütezeit<br />

September im <strong>Masoala</strong> Regenwald von <strong>Zürich</strong>.<br />

Kultur<br />

Viel Sonne, warm, viel Platz, feuchte Böden, keine<br />

Staunässe, viel Dünger, Mindesttemperatur 16 °C,<br />

Vermehrung durch Samen.<br />

Besondere Merkmale<br />

Blätter fächerartig angeordnet.<br />

Verwendung, Nutzwert<br />

Dachdeck- und Baumaterial, Zuckergewinnung aus<br />

Stamm, Samen und junge Blätter als Nahrung, Fettgewinnung<br />

aus Samenhülle.<br />

Besondere Blütenbestäubung und Nutzung der<br />

Ravenala<br />

Die Ravenala ist eine der wenigen Pflanzen, deren<br />

Blüten durch Säugetiere und auch Vögel bestäubt werden.<br />

Der Bau der Blüten ist auf diese Bestäubung ausgerichtet.<br />

Das ankommende Tier landet auf oder an den<br />

kräftigen Deckblättern. Um an den Nektar der unter ihm<br />

liegenden Blüten zu gelangen, muss sich das Tier zur<br />

Blüte hin beugen. Bei der Berührung der Blüte öffnen<br />

sich die 2 verwachsenen Kronblätter explosionsartig und<br />

schleudern die Pollen der 6 Staubblätter auf die Zunge,<br />

Schnauze oder den Schnabel des Tieres und dieses<br />

bringt da<strong>mit</strong> die Pollen zur nächsten Blüte. Im <strong>Masoala</strong><br />

Regenwald von <strong>Zürich</strong> werden die Blüten durch die<br />

Flughunde und die Roten Vari bestäubt. Dank diesen<br />

Tieren in unserem Bestand bilden sich auch im Zürcher<br />

Regenwald Samen. Von diesen wurden schon mehrere<br />

Jungpflanzen gezogen und bereits in der Halle<br />

eingepflanzt.<br />

Nutzung des Ravenala in Madagaskar<br />

Dächer von Hütten werden <strong>mit</strong> den stabilen Blättern<br />

gedeckt, ein solches Dach hält etwa 4 Jahre und muss<br />

dann erneuert werden. Auch der halbierte und ausgehöhlte<br />

Stamm wird zum Decken von Dächern<br />

verwendet. Die Blattrippen dienen als Baumaterial, z.B.<br />

für Wände der Hütten, wie beim Betsimisaraka-<br />

Küchenhaus in der Halle. Die stärkehaltigen Samen<br />

und die jungen Blätter dienen als Nahrung. Aus der<br />

wachsartigen blauen Hülle des Samens, dem Arillus,<br />

kann man ein gut duftendes, antibakteriell wirkendes<br />

Fett isolieren.<br />

Die Blüten des Ravenala<br />

werden nicht durch Insekten,<br />

sondern durch Säugetiere<br />

und auch Vögel bestäubt.<br />

Mit der Bestäubung der<br />

Blüten im <strong>Masoala</strong> Regenwald<br />

von <strong>Zürich</strong> durch die<br />

Flughunde und ab und zu<br />

auch durch die Roten Vari<br />

entwickeln sich Samen.<br />

Aus diesen Samen wurden<br />

Jungpflanzen gezogen und im<br />

Regenwald eingepflanzt wie<br />

der bereits 3 m hohe<br />

Ravenala rechts im Bild.<br />

In den kahnförmigen Blattachseln sammelt sich Regenwasser – dieses<br />

Wasserreservoir hat der Pflanze den Namen Baum des Reisenden<br />

gegeben.<br />

Pflanzen im <strong>Masoala</strong> Regenwald – <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> Seite 322

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