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Pflanzendokumentation Masoala, Inhaltsverzeichnis mit ... - Zoo Zürich

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Blätter<br />

Kreuzgegenständig angeordnet, Blattstiel dick und etwa 12 mm<br />

lang, Blattspreite bis 40x24 cm, oval, zugespitzt, ganzrandig und<br />

weich; oberseits dunkelgrün und glänzend, unten heller und in<br />

den Aderwinkeln entlang der Mittelrippe winzige Haarbüschel.<br />

Blütezeit<br />

Ganzjährig<br />

Kultur<br />

Morinda citrifolia wächst in sonnigen wie in halbschattigen<br />

Lagen, sie toleriert auch gelegentliche Trockenheit, möchte aber<br />

einen geschützten, dauerwarmen Platz <strong>mit</strong> permanent über 15<br />

°C haben; da die Pflanze das ganze Jahr ständig neue Früchte<br />

hervorbringt, ist es möglich, bis zu 12 Ernten im Jahr von einem<br />

Baum zu bekommen; die gereiften Früchte werden manuell<br />

geerntet, gewaschen, in grossen Fässern gesammelt und unter<br />

dem eigenen Druck der Früchte läuft dann der Saft aus, dieser<br />

Saft wird nur noch filtriert vor der weiteren Verwendung.<br />

Verwendung, Nutzwert<br />

Blätter und Früchte werden medizinisch genutzt; aus<br />

Wurzelrinde wird roter und aus dem Wurzelkörper gelber<br />

Farbstoff gewonnen; wegen der hübschen Blätter, der<br />

zahlreichen übers ganze Jahre erscheinenden weissen Blüten<br />

und des eigenartigen, ananasähnlichen Fruchtstandes ist der<br />

Baum ein beliebtes Ziergehölz in den Tropen.<br />

Oben:<br />

Jedes Feld der Sammelsteinfrucht geht auf eine Einzelblüte<br />

zurück.<br />

Rechts:<br />

Die einzelnen Steinfrüchte enthalten zwei sehr leichte Steinkerne<br />

und sind <strong>mit</strong> einer Luftblase versehen und daurch schwimmfähig.<br />

Medizinalpflanze, Farbstofflieferant und Nahrungs<strong>mit</strong>tel in Notzeiten<br />

Bereits vor 2‘000 Jahren waren den Eingeborenen der Ursprungsgebiete die heilenden Kräfte dieser<br />

immunstärkenden Pflanze bekannt. Fast jeder Teil wurde zur Behandlung von Krankheiten oder Verletzungen<br />

verwendet, vor allem werden Blätter, Wurzeln und Rinden volksmedizinisch genutzt. So sind Morinden-Blätter auf<br />

Hawaii als Haus<strong>mit</strong>tel gegen eine lange Reihe von Krankheiten im Gebrauch. Der in der Karibik gebräuchliche<br />

Trivialname „Painkiller“ geht u.a. auf die schmerzstillende Wirkung der auf Schwellungen gelegten, welken oder über<br />

dem Feuer erhitzten Blätter zurück. Heisse Umschläge <strong>mit</strong> Blättern reduzieren Wundschmerzen so wie<br />

Kopfschmerzen. Die Anwendung zerriebener, in Schmalz oder Kampferöl verteilter Blätter als Gesichtscreme lindert<br />

neuralgische Schmerzen und auch Kopfschmerzen. Morindaprodukte finden sich bei uns auch unter den<br />

homöopathischen Medikamenten.<br />

Vor allem in Indien wurden früher aus der Wurzelrinde und dem Wurzelholz rötliche und gelbe Farbstoffe gewonnen.<br />

Dort waren 1-12 mm dicke und 5-10 cm lange Wurzelstücke einst eine wichtige Handelsware.<br />

In Notzeiten wurden die Früchte trotz ihres wenig ansprechenden Geruchs und des faden Geschmacks roh oder<br />

gekocht verzehrt.<br />

Pflanzen im <strong>Masoala</strong> Regenwald – <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> Seite 261

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