03.10.2013 Aufrufe

Pflanzendokumentation Masoala, Inhaltsverzeichnis mit ... - Zoo Zürich

Pflanzendokumentation Masoala, Inhaltsverzeichnis mit ... - Zoo Zürich

Pflanzendokumentation Masoala, Inhaltsverzeichnis mit ... - Zoo Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Verwendung, Nutzwert<br />

Zimmerpflanze, vor allem in Hydrokultur; Ficus benjamina eignet<br />

sich auch gut als Zimmer-Bonsai, insbesondere aufgrund der<br />

Blattgrösse.<br />

Spezielle Bestäubungsbiologie der Feigen<br />

Die Bestäubungsbiologie in der Gattung Ficus ist ein Beispiel für<br />

eine Koevolution von Bäumen und Insekten. Jede Ficus-Art ist<br />

auf eine bestimmte Feigenwespenart angewiesen. Das hat zur<br />

Folge, dass eine ausserhalb des Lebensraums ihres Bestäubers<br />

kultivierte Feige keinen Samen bilden kann. Nach dem Schlupf<br />

aus einer Gallblüte verbringt die männliche Feigenwespe ihr<br />

kurzes Leben von einigen Stunden innerhalb der Feige und begattet<br />

dort die Weibchen. Das befruchtete Weibchen verlässt die<br />

Feige, nimmt beim Passieren der engen Schlupföffnung<br />

(Ostiolum) von männlichen Blüten Pollen <strong>mit</strong> und fliegt dann zu<br />

einem anderen Baum, dringt in eine Feige im Blühtezustand ein,<br />

um die Eier abzulegen. Bei den Blüten <strong>mit</strong> langem Griffel gelingt<br />

die Eiablage nicht, beim Versuch überträgt es jedoch den <strong>mit</strong>gebrachten<br />

Pollen auf die Narbe, was zur Fruchtbildung führt.<br />

Nur in die Gallblüte <strong>mit</strong> kurzem Griffel passt die Legeröhre der<br />

Wespe. Dort legt es die Eier im Fruchtknoten ab und stirbt alsbald.<br />

Der jährliche Bestäubungszyklus läuft über 3 Feigengenerationen<br />

ab, <strong>mit</strong> unterschiedlichen Anteilen der 3 Blütetypen. In<br />

der letzten Generation überwintern die Gallwespen.<br />

(Bestäubungsbiologie der Essfeige siehe unter Ficus triangularis)<br />

Auch die Birkenfeige ist eine Würgfeige. Sie bildet aber<br />

ebenso beim Bodenwachstum Luftwurzeln und das während<br />

ihres ganzen Lebens. Diese wachsen als Haftwurzeln dem<br />

Stamm entlang nach unten (links und rechts unten) oder<br />

wachsen von den Seitenästen hängend gerade nach unten.<br />

Sobald sie den Boden erreichen und in ihn eindringen,<br />

wachsen sie rasch zu dicken Stützwurzeln heran. Diese<br />

verhelfen dem Baum <strong>mit</strong> seiner immer breiter werdenden<br />

Krone zur nötigen Stabilität gegen Sturmwinde. Die drei<br />

Stützwurzeln unter dem ausladenden Ast im Bild rechts sind<br />

aus noch feinen hängenden Luftwurzeln bei der Einpflanzung<br />

vor sechs Jahren heute schon zu faustdicken Stützwurzeln<br />

herangewachsen.<br />

Pflanzen im <strong>Masoala</strong> Regenwald – <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> Seite 195

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!