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Pflanzendokumentation Masoala, Inhaltsverzeichnis mit ... - Zoo Zürich

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Kultur<br />

Sehr genügsame Kalthauspflanze, heller bis halbschattiger<br />

Standort, Mindesttemperatur 10 °C, mässig feucht halten, <strong>mit</strong>telschwere<br />

humose Erde; Vermehrung durch Kopf- oder Stammstecklinge.<br />

Besondere Merkmale<br />

Blattunterseite dicht rostfarben behaart.<br />

Verwendung, Nutzwert<br />

Schatten- und Strassenbaum, Gewächshauspflanze, Bonsaischnitt.<br />

Spezielle Bestäubungsbiologie der Feigen<br />

Die Bestäubungsbiologie in der Gattung Ficus ist ein Beispiel für<br />

eine Koevolution von Bäumen und Insekten. Jede Ficus-Art ist<br />

auf eine bestimmte Feigenwespenart angewiesen. Das hat zur<br />

Folge, dass eine ausserhalb des Lebensraums ihres Bestäubers<br />

kultivierte Feige keinen Samen bilden kann. Nach dem Schlupf<br />

aus einer Gallblüte verbringt die männliche Feigenwespe ihr<br />

kurzes Leben von einigen Stunden innerhalb der Feige und begattet<br />

dort die Weibchen. Das befruchtete Weibchen verlässt die<br />

Feige, nimmt beim Passieren der engen Schlupföffnung<br />

(Ostiolum) von männlichen Blüten Pollen <strong>mit</strong> und fliegt dann zu<br />

einem anderen Baum, dringt in eine Feige im Blühtezustand ein,<br />

um die Eier abzulegen. Bei den Blüten <strong>mit</strong> langem Griffel gelingt<br />

die Eiablage nicht, beim Versuch überträgt es jedoch den <strong>mit</strong>gebrachten<br />

Pollen auf die Narbe, was zur Fruchtbildung führt.<br />

Nur in die Gallblüte <strong>mit</strong> kurzem Griffel passt die Legeröhre der<br />

Wespe. Dort legt es die Eier im Fruchtknoten ab und stirbt alsbald.<br />

Der jährliche Bestäubungszyklus läuft über 3 Feigengenerationen<br />

ab, <strong>mit</strong> unterschiedlichen Anteilen der 3 Blütetypen. In<br />

der letzten Generation überwintern die Gallwespen.<br />

(Bestäubungsbiologie der Essfeige siehe unter Ficus triangularis).<br />

Der Artname rubiginosa = braunrot bezieht sich auf<br />

rostfarbenen Haare auf Blattunterseite.<br />

Pflanzen im <strong>Masoala</strong> Regenwald – <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> Seite 207

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