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Pflanzendokumentation Masoala, Inhaltsverzeichnis mit ... - Zoo Zürich

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Blätter<br />

Wechselständig, lang gestielt, sehr vielgestaltig, von eiförmig bis tief handförmig, 3-7-lappig, 4-15 cm lang und<br />

3-11 cm breit, je nach Alter auch an derselben Pflanze mehrgestaltig.<br />

Kultur<br />

Die Süsskartoffel ist sonnenliebend, toleriert aber Reduktion der Sonneneinstrahlung von 30-50%; in den Tropen und<br />

Subtropen wird die Süsskartoffel während des ganzen Jahres angebaut; sofern sie bei uns angebaut wird, ist die<br />

Pflanzzeit im April und Ernte im September; Vermehrung hauptsächlich durch etwa 30 cm lange Stengelstecklinge,<br />

aber auch Wurzelteile oder Schösslinge, die bei der Lagerung aus den Knollen wachsen.<br />

Verwendung, Nutzwert<br />

Die Knollen werden gekocht, gebraten oder als Brei verzehrt; sie eignen sich zum Konservieren, Trocknen (Chips)<br />

und zur Mehlverarbeitung; sie dienen auch zur Gewinnung von Stärke, Glukose, Sirup oder Alkohol; alle Teile der<br />

Süsskartoffel (Knollen, Ranken, Blätter) sind auch als Viehfutter gut geeignet.<br />

Ausbreitung der Süsskartoffel<br />

Mit der Süsskartoffel wurden die Europäer<br />

viel früher bekannt als <strong>mit</strong> der gewöhnlichen<br />

Kartoffel. Während die Spanier offenbar anfangs<br />

an der Andenkartoffel wenig Geschmack<br />

fanden, schätzten sie die Süsskartoffel<br />

umso mehr und brauchten sie als<br />

Schiffsproviant auf den über Haiti ins<br />

Heimatland zurückkehrenden Fregatten. Sie<br />

liessen sie nicht nur auf den Antillen<br />

pflanzen, sondern akklimatisierten Bataten<br />

auch in der Umgebung der Häfen von<br />

Huelva, Palos und Bayona. Die erste<br />

Urkunde über erfolgreichen Anbau von<br />

Ipomoea batatas in Spanien ist <strong>mit</strong> dem Jahr<br />

1506 datiert. In den warmen Küstengebieten<br />

des Südens erzielte man gute Erträge. Bald<br />

waren Bataten eine gängige Marktfrucht und<br />

wurden als Delikatesse der Reichen sogar<br />

bis nach England gehandelt; lange bevor<br />

man dort "The Irish potato" (Andenkartoffel,<br />

Solanum tuberosum) kannte. Dazu trug nicht unwesentlich bei, dass man dem Genuss der Bataten die Wirkung<br />

starker Aphrodisiaka zuschrieb, was man dem Kartoffelgenuss nicht nachsagen kann. Am englischen Königshof<br />

standen unter Elizabeth I. die Süsskartoffeln aus diesem Grunde hoch im Kurs. Den Schiffskapitänen, die damals<br />

Handel oder Piraterie in tropischen Meeren trieben, wurde die Batate bald zu einem wichtigen Seeproviant und Mittel<br />

gegen Skorbut. Nach der Eroberung Mexikos trugen spanische Schiffe die Süsskartoffel bis nach den Philippinen, von<br />

wo aus sie im Jahr 1594 nach China gelangte. Portugiesische Schiffe brachten frühzeitig Süsskartoffeln nach Afrika<br />

und Indien. In Japan wurden Bataten erstmals im Jahr 1698 erwähnt.<br />

Süsskartoffel wie sie im Handel erhältlich ist.<br />

Rechts aufgeschnittene Knolle<br />

Pflanzen im <strong>Masoala</strong> Regenwald – <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> Seite 233

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