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Pflanzendokumentation Masoala, Inhaltsverzeichnis mit ... - Zoo Zürich

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Blätter<br />

Wechselständig, bis 90 cm lang und 50 cm breit, lederig, Oberseite<br />

glänzend dunkelgrün, Unterseite rau behaart, <strong>mit</strong> gelben<br />

Nerven, auf beiden Seiten tief in 5-10 spitz zulaufende Lappen<br />

geteilt; abgefallene Blätter hinterlassen eine deutliche Marke am<br />

Stamm oder Zweig.<br />

Blütezeit<br />

Ganzjährig.<br />

Kultur<br />

Es werden mehrere Hundert Kultursorten unterschieden; Samen<br />

bildende Sorten vermehrt man <strong>mit</strong> Samen, Sorten <strong>mit</strong> sterilen<br />

Früchten ohne Samen aus Wurzelsprossen.<br />

Verwendung, Nutzwert<br />

Reife und unreife Früchte, Samen als Nahrungs<strong>mit</strong>tel und auch<br />

Viehfutter; Holz für Bootsbau; Rindenbast als Flecht- und<br />

Bindematerial sowie zur Garnherstellung; klebriger Milchsaft des<br />

Baumes für Abdichtung von Booten, als Leim für den Vogelfang<br />

und zur Herstellung von Kaugummi; Schatten- und Zierbaum.<br />

Brotfrüchte gegen die Hungersnot in Jamaika –<br />

Meuterei auf der Bounty<br />

Wegen des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs fielen die<br />

früher regelmässigen Getreidelieferungen aus den nordamerikanischen<br />

Kolonien Englands in die Karibik aus. Hungersnöte<br />

waren die Folge davon. König Georg III. von England beauftragte<br />

die Admiralität <strong>mit</strong> ihrer ersten kommerziellen, nicht militärischen<br />

Expedition, um Jungpflanzen des Brotfruchtbaumes von<br />

Tahiti nach Jamaika zu führen. Das Kommando wurde dem<br />

33jährigen William Blight als Kapiän übertragen. Weil Stauraum<br />

wichtiger war als Feuerkraft, erwarb die Admiralität einen zivilen<br />

Kohlentransporter, den man <strong>mit</strong> dem Namen „Bounty“ versah.<br />

Der Name bedeutet „Wohltätigkeit, Güte, Freigebigkeit“ und<br />

sollte die „Gnade“ des Königs zum Ausdruck bringen, den vom<br />

Hungertod bedrohten Sklaven seiner Untertanen in Westindien<br />

ein Nahrungs<strong>mit</strong>tel zu beschaffen. Die Bounty stach am<br />

23. Dezember 1787 in See. Das Schiff war nur 27,7 m lang und<br />

7,5 m breit und fasste über 40 Seeleute. Diese geringe Grösse<br />

war ein schlechtes Umfeld und führte durch dauerndes Aufeinandersitzen<br />

zu Stress und da<strong>mit</strong> zu der bekannten Meuterei auf<br />

der Fahrt von Tahiti nach Jamaika, nach dem Laden von 1015<br />

Jungpflanzen. Mit ihm getreuen Seeleuten wurde Kapitän Bligh<br />

im Beiboot der Bounty ausgesetzt und segelte nur <strong>mit</strong> Kompass,<br />

einem Oktanten und seiner Uhr in 41 Segeltagen 5'800 km nach<br />

der Insel Timor. Mit einem besser geeigneten Schiff war er auf<br />

seiner zweiten Brotfruchtexpedition erfolgreich. Anfangs 1793<br />

brachte er eine Ladung Jungpflanzen nach Jamaika und<br />

St. Incent in der Karibik. Nachkommen der Meuterer leben heute<br />

noch auf der Pazifikinsel Pitcairn.<br />

Die Schalenoberfläche der bis 2 kg schweren Brotfrucht, ist in<br />

4-6seitige Felder gegliedert, die jeweils auf eine Einzelblüte<br />

zurückgehen. Fertile, samenentwickelnde Sorten tragen auf<br />

jedem Feld der Fruchtrinde einen bis zu 1 cm langen, schmalkegelförmigen,<br />

weichen, grünen Stachel. Die samenlosen<br />

Typen im <strong>Masoala</strong> Regenwald von <strong>Zürich</strong> tragen keine<br />

Stacheln, d.h. sie bilden keine Samen.<br />

Pflanzen im <strong>Masoala</strong> Regenwald – <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> Seite 43

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