Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

126
Kooperationen Bedingungen und Empfehlungen formuliert werden können, die einer
Nutzung der IKZ dienlich sein könnten.
Nachfolgend wird daher eine vertiefte Darstellung der theoretischen Grundlagen von
Kooperationen sowie der Realisierungsmöglichkeiten von Kooperationsmaßnahmen
in der Verwaltungspraxis vorgenommen.
4.1 Theoretische Grundlagen von Kooperation
Kooperationen setzen eine Mehrzahl von Personen oder Organisationen voraus. Sie
können in verschiedenen Lebens- bzw. Gegenstandsbereichen vorgefunden werden
und bilden daher auch einen Untersuchungsgegenstand für verschiedene
Wissenschaften. Es können z.B. rechtliche, wirtschaftliche, psychologische oder
politische Aspekte der Kooperation betrachtet werden. Zur Analyse des kollektiven
Handelns wird gegenwärtig häufig die Rational-Choice-Theorie genutzt. Dabei
handelt es sich um einen theoretischen Ansatz zur Erklärung, Prognose und
Simulation kollektiver Sachverhalte. 636 Mit dieser Theorie wird versucht,
ökonomische Betrachtungsweisen auch auf sozialwissenschaftliche Sachverhalte zu
übertragen. 637 Die kollektiven Phänomene werden auf Handlungen rationaler,
nutzenmaximierender Akteure zurückgeführt. 638 Sind die Entscheidungen der
beteiligten Akteure wechselseitig voneinander abhängig, kann zur Untersuchung der
verschiedenen Möglichkeiten des „Zusammenspiels“ auf die Spieltheorie
zurückgegriffen werden. 639 Speziell zur Erklärung des Entscheidungsverhaltens in
Politik und Verwaltung dient die Public-Choice-Theorie, auch als Ökonomische
Theorie der Politik und Bürokratie bzw. Neue politische Ökonomie bezeichnet. 640
636 Vgl. Kunz, Volker (2004): Rational Choice. Frankfurt am Main: Campus 2004, S. 174.
637 Vgl. Opp, Karl-Dieter (2005): Methodologie der Sozialwissenschaften. Wiesbaden: VS Verlag, 6.
Auflage 2005, S. 90.
638 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 174.
639 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 53 - 58.
640 Vgl. Schröter, Eckhard (2011): New Public Management. In: Blanke u.a. (Hrsg.) a.a.O.: S. 79 - 89,
82; Schedler, Kuno; Proeller, Isabella (2011), a.a.O., S. 48.
Interkommunale Kooperation als Strategie zur Leistungssteigerung