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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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um ein „hoheitliche Tätigkeit“ handele, sieht er für die Zukunft „kein Halten mehr“ und<br />

belegt damit s<strong>eine</strong> kritische Einstellung zum Privatisierungstrend. 464<br />

Außerdem nennen GERSTLBERGER und SIEGL noch die Form der „Privatisierung<br />

kommunaler Planungskomponenten“. Dabei handelt es sich um <strong>eine</strong> Entstaatlichung<br />

bestimmter gesetzlich geregelter Planungs- oder Ausführungskompetenzen an<br />

private Akteure. 465 Als Beispiel wird die Novelle des Kreislaufwirtschafts- und<br />

Abfallgesetz des Jahres 1996 bezeichnet. Dadurch wurde privaten<br />

Entsorgungsunternehmen ermöglicht, „in den Markt der Abfallverwertung<br />

einzutreten“. 466 Im Rahmen der Novelle sei es aber inhaltlich nicht gelungen, die<br />

Trennung zwischen staatlicher Restverantwortung und den Eintrittsmöglichkeiten der<br />

privaten Akteure begrifflich trennscharf zu definieren. 467<br />

„Formelle Privatisierungen und Rechtsformänderungen“ sch<strong>eine</strong>n aber in anderen<br />

Staaten nicht die gewünschten Effekte hinsichtlich <strong>eine</strong>r Steigerung der Effizienz und<br />

Effektivität des Verwaltungshandelns erbracht zu haben. 468 Die Nutzung von<br />

„Marktstrukturen“ scheint sich insofern <strong>als</strong> vorteilhafter aus Sicht der Bürgerinnen<br />

und Bürgern erwiesen zu haben. 469 Anhand von Erfahrungen aus<br />

Privatisierungsmaßnahmen aus den 1980er-Jahren resümiert NULLMEIER, dass „die<br />

Überführung öffentlicher Aufgaben in private Hände k<strong>eine</strong>swegs“ notwendigerweise<br />

Wettbewerb erzeuge. 470 Außerdem sei die Erkenntnis gewonnen worden, dass die<br />

Wahl der Rechtsform für die Leistungserstellung k<strong>eine</strong> Auswirkung auf bestehende<br />

Wettbewerbsintensität habe. Mit anderen Worten führe die Gründung <strong>eine</strong>r GmbH<br />

nicht automatisch zu <strong>eine</strong>r Leistungserstellung im Wettbewerb. 471 Somit können auch<br />

öffentlich-rechtliche Organisationsformen zu <strong>eine</strong>r wettbewerbsfähigen<br />

Leistungserstellung führen.<br />

Für REICHARD ist die Tendenz feststellbar, dass die Kommunen „den institutionellen<br />

Rahmen verändert“ haben, „in welchem ihre kommunalen Leistungen an die Bürger<br />

464 Vgl. Bull, Hans Peter (2007), a.a.O., S. 159.<br />

465 Vgl. Gerstlberger, Wolfgang; Siegl, Michael (2009), a.a.O., S. 13.<br />

466 Vgl. Gerstlberger, Wolfgang; Siegl, Michael (2009), a.a.O., S. 13.<br />

467 Vgl. Gerstlberger, Wolfgang; Siegl, Michael (2009), a.a.O., S. 13.<br />

468 Vgl. Schedler, Kuno; Proeller, Isabella (2011), a.a.O., S. 87 f.<br />

469 Vgl. Schedler, Kuno; Proeller, Isabella (2011), a.a.O., S. 88.<br />

470 Vgl. Nullmeier, Frank (2011), a.a.O., S. 150.<br />

471 Vgl. Nullmeier, Frank (2011), a.a.O., S. 150.<br />

<strong>Interkommunale</strong> Kooperation <strong>als</strong> <strong>Strategie</strong> <strong>zur</strong> Leistungssteigerung

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