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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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143<br />

Interessen bestehen „im Hinblick auf die Verteilung der Kosten der Kooperation“. 753<br />

Es entstehen damit Interessenkonflikte, die letztendlich dazu führen, dass das<br />

gemeinsame Interesse (Umweltschutz) nicht realisiert werden kann. 754<br />

In diesem Zusammenhang wird das Problem der Produktion von Kollektivgütern 755<br />

thematisiert. Da kein Akteur vom Konsum <strong>eine</strong>s Kollektivgutes ausgeschlossen<br />

werden kann (sog. „Free-Rider-Problematik“, „Trittbrettfahrer“ 756 ), kann es sein, dass<br />

sich dieser Akteur nicht an der Produktion, bzw. den Produktionskosten beteiligt und<br />

sich damit nicht kooperativ verhält. 757<br />

„Die Produktion von Kollektivgütern ist ein<br />

Problem sozialer Kooperation, das in Politik und Gesellschaft häufig auftritt“. 758 Unter<br />

Anwendung der Erkenntnisse aus der Spieltheorie ist es unwahrscheinlich, dass sich<br />

die Produktion des Kollektivgutes automatisch und damit das gesellschaftlich<br />

günstigste Ergebnis automatisch einstellen wird. „Hierzu bedarf es vielmehr<br />

bestimmter Produktions- oder Kooperationsmechanismen“. 759 KUNZ führt aus, dass<br />

sich die Produktions- oder Kooperationsmechanismen bei kl<strong>eine</strong>n und bei großen<br />

Gruppen unterscheiden. Während man in kl<strong>eine</strong>n Gruppen die Beteiligung am<br />

Gruppenergebnis erkennen kann, ist dies in großen Gruppen nicht möglich. 760<br />

Innerhalb der kl<strong>eine</strong>n Gruppe entstehen „informelle Mechanismen der<br />

wechselseitigen Verhaltenskontrolle“. 761<br />

Außerdem ist es denkbar, dass die<br />

Gruppengröße einzelne Akteure auch dann <strong>zur</strong> Produktion <strong>eine</strong>s Kollektivgutes<br />

motiviert, wenn ein Akteur selber und all<strong>eine</strong> die Kosten für die Produktion<br />

übernehmen müssten. „In kl<strong>eine</strong>n Gruppen kann der Nutzen <strong>eine</strong>s einzelnen Akteurs<br />

aus dem Kollektivgut so groß sein, dass er die eigenen Kosten der Produktion<br />

übersteigt“. 762 Hingegen kann in großen Gruppen die Leistung des einzelnen Akteurs<br />

nicht ohne weiteres nachvollzogen werden und der Anteil an der Gruppenleistung ist<br />

weniger bedeutsam. Insofern handelt ein Akteur dann rational, wenn er sich nicht an<br />

der Herstellung des Kollektivgutes beteiligt, aber gleichzeitig <strong>als</strong> Nutznießer vom<br />

Handeln der anderen Akteure profitiert. Dieser Akteur kann s<strong>eine</strong> Ressourcen<br />

753 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 89.<br />

754 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 89.<br />

755 Zur den Charakteristika und der Unterscheidung zu Individualgütern vgl. bei Kunz, Volker (2004),<br />

a.a.O., S. 89 ff.<br />

756 Vgl. Kirsch, Guy (2004), a.a.O., S. 168 f.; Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 91 f.<br />

757 Vgl. Kirsch, Guy (2004), a.a.O., S. 168 f.<br />

758 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 90.<br />

759 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 90 f.<br />

760 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 91.<br />

761 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S.101.<br />

762 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 91.<br />

<strong>Interkommunale</strong> Kooperation <strong>als</strong> <strong>Strategie</strong> <strong>zur</strong> Leistungssteigerung

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