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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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Hr. Schmitt – Anhang E -17-<br />

G: Ohne dass es bewusst bemerkbar ist, haben diese kl<strong>eine</strong>ren Gemeinden <strong>eine</strong><br />

gerne genommene, aber sich monetär nicht auswirkende Entlastung, weil wir ja die<br />

Arbeit an <strong>eine</strong>r anderen Stelle erledigen. Für unsere Dienstleistung muss man aber<br />

jetzt zusätzlich Geld zahlen. Das ist sehr schwierig für die Akzeptanz. Es ist sehr<br />

schwierig, in kl<strong>eine</strong>n Verwaltungen Effizienzgewinn vor Ort sichtbar zu machen. Bei<br />

größeren Einheiten, dass ist k<strong>eine</strong> Frage, geht das gut, bei kl<strong>eine</strong>ren nicht.<br />

I: Gibt es Beispiele in Saarland wo man intensiv über <strong>eine</strong> Kooperation nachgedacht<br />

hat und sich dann bewusst dagegen entschieden hat?<br />

G: Fallen mir jetzt nicht ein.<br />

I: Bestehen aus Ihrer Sicht derzeit Hindernisse, die <strong>eine</strong>n stärkeren Einsatz der<br />

interkommunalen Kooperation behindern?<br />

G: Da gibt es einige! Ein großes Hindernis ist unser<br />

Ausschreibungsrecht/Vergaberecht, die Ausschreibungsnotwendigkeit. Bei <strong>eine</strong>m<br />

landesweiten Zweckverband kommt man, wenn man Aufgaben für mehrere oder alle<br />

Gemeinden zusammen erledigen will, ganz leicht über die einschlägigen Grenzen,<br />

bei denen <strong>eine</strong> EU-weite Ausschreibung durchzuführen ist, und hat dann ein sehr,<br />

sehr schwieriges und aufwendiges Vergabeverfahren durchzuführen. Da überlegt<br />

schon manch <strong>eine</strong>r, „das mache ich lieber so und vergebe dann den Auftrag<br />

gegebenenfalls freihändig“. Also das hilft nicht unbedingt bei der Zusammenarbeit.<br />

Was auch nicht bei der Zusammenarbeit hilft, ist die notwendige Finanzierung<br />

sicherzustellen. Ich kann sehr, sehr leicht zusammenarbeiten, wenn ich <strong>eine</strong> andere<br />

Finanzierungsquelle habe <strong>als</strong> die Gemeindehaushalte. Ein Beispiel: Wir haben hier<br />

im Saarland ein Portal gebaut „Zugang <strong>zur</strong> Verwaltung“, das heißt „Bürgerdienste<br />

Saar“. Da sind sämtliche Verwaltungsdienstleistungen über alle Verwaltungsebenen,<br />

gegliedert nach Lebenslagen, drin. Sie kennen das, das gibt es in jedem Land. Das<br />

war nicht billig, das hat mindestens <strong>eine</strong> halbe Million gekostet. K<strong>eine</strong>r hätte es<br />

all<strong>eine</strong> für sich machen können, aber zusammen war es eigentlich ein Klacks. Eine<br />

Wirkung der Kostenteilung, zumal wir die Aufwendungen noch mit dem Land teilen<br />

konnten. Jetzt kommen wir aber an die Finanzierung. Wenn ich jede Gemeinde bitten<br />

muss, ihren Anteil – wie immer ich den berechne – in ihrem Haushaltsplan<br />

bereitzustellen, dann brauchen wir hier letztendlich 58 Ratsentscheidungen, um <strong>eine</strong><br />

solche Maßnahmen zu ermöglichen. Ich garantiere, dass in den Räten mindestens<br />

der Hälfte der Gemeinden andere Prioritäten herrschen <strong>als</strong> die, irgendwo im fernen<br />

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