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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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können“, wenn <strong>eine</strong> vollständige Umsetzung der Inhalte des NSM erfolgen sollte.<br />

Negativ wird etwa beurteilt, dass die Effizienzorientierung und Stärkung der<br />

Managementkompetenzen kritische Nebeneffekte durch Schwächung der politischdemokratischen<br />

Dimension der Verwaltung entfalten und <strong>eine</strong> einseitige<br />

Ökonomisierung und Monetarisierung der Verwaltung bewirken könnten. Außerdem<br />

könnte der angestrebte Kulturwandel des Verwaltungshandelns zu <strong>eine</strong>r geringeren<br />

Orientierung der Beschäftigten an Werten wie Gleichheit, Integrität,<br />

Unbestechlichkeit, Professionalität und Gemeinwohl führen. Darüber hinaus führe die<br />

Neuorientierung der Politik und Professionalisierung der Verwaltung zu geringeren<br />

politischen Kontrollmöglichkeiten, wodurch das politische System ernsthaft gefährdet<br />

würde. Weiterhin sei die Dezentralisierung von Verwaltungsstrukturen dazu geeignet,<br />

<strong>eine</strong>r Fragmentierung der Verwaltung Vorschub zu leisten. Auch seien<br />

Wettbewerbsmechanismen und Marktstrukturen für das Verwaltungshandeln<br />

bedenklich, da im öffentlichen Sektor oftm<strong>als</strong> Marktversagen herrsche, es teilweise<br />

um Leistungen gehe, die nicht marktfähig seien und die Sektoren Markt und Staat<br />

sich nicht vermischen sollten. 363 Akzeptanzprobleme bei der Umsetzung des NSM<br />

haben sich nach REICHARD bei den beteiligten Politikern, bei den Führungskräften<br />

sowie bei den Beschäftigten überwiegend deshalb ergeben, da diese sich<br />

gegenseitig un<strong>zur</strong>eichenden Reformwillen bzw. <strong>eine</strong>n un<strong>zur</strong>eichender<br />

Informationsaustausch vorgeworfen hätten. 364<br />

BUDÄUS äußert sich nachdenklich zum Umsetzungsstand. Für ihn zeichnet sich „<strong>eine</strong><br />

nicht unbedenkliche Stagnation des Reformprozesses“ in <strong>eine</strong>r Reihe von<br />

Gebietskörperschaften ab. 365 Die wissenschaftliche „normativ geprägte Diskussion“<br />

hinsichtlich des Konzeptes „Governance“ sieht er <strong>als</strong> <strong>eine</strong> „Abkehr von den<br />

bisherigen Versuchen, ein leistungsfähiges Public Management zu entwickeln.“ 366 Er<br />

sieht dieser Diskussion <strong>eine</strong> latente Kritik innewohnen, die gegenüber der<br />

„ökonomischen Analyse des öffentlichen Sektors“ erhoben wird. 367 Gleichzeitig<br />

bekennt sich BUDÄUS zum Nutzen der Einbeziehung der „Ökonomie“ im Rahmen der<br />

363 Vgl. Reichard, Christoph (2002), a.a.O., S. 273.<br />

364 Vgl. Reichard, Christoph (2002), a.a.O., S. 275.<br />

365 Vgl. Budäus, Dietrich (2006), a.a.O., S. 179.<br />

366 Vgl. Budäus, Dietrich (2006), a.a.O., S. 179.<br />

367 Vgl. Budäus, Dietrich (2006), a.a.O., S. 179.; z. B. seien die Begriffe „Ökonomisierung“ und<br />

„Neoliberalisierung“ im Rahmen dieser Governance-Debatte generell negativ besetzt.<br />

<strong>Interkommunale</strong> Kooperation <strong>als</strong> <strong>Strategie</strong> <strong>zur</strong> Leistungssteigerung

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