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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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Hr. Gieseler – Anhang H 6<br />

Leistungssteigerung der Kommunalverwaltungen denken, wie schätzen Sie die<br />

Maßnahme Gebietsreform ein und was sind die Gründe für Ihre Einschätzung?<br />

G: Die Maßnahme Gebietsreform kann <strong>zur</strong> Verwaltungssteigerung führen. Sie kann<br />

<strong>zur</strong> Optimierung von Verwaltungsabläufen führen. Sie kann auch zu<br />

Kostenersparnissen führen. Allerdings ist die Maßnahme in Hessen derzeit absolut<br />

unwahrscheinlich.<br />

I: Wie sehen Sie das für Privatisierungsmaßnahmen?<br />

G: Privatisierungsmaßnahmen machen dann Sinn, wenn auch ein kommerzieller<br />

Erfolg möglich ist. Eine Privatisierung kommunaler Kindergärten macht deshalb<br />

wenig Sinn. Wo liegt der Vorteil ob die Erzieherinnen für <strong>eine</strong> Kapitalgesellschaft<br />

arbeiten oder für die Stadt? Eine Gewinnorientierung kann nicht das eigentliche Ziel<br />

der Kinderbetreuung sein. Im Bereich der Wirtschaftsförderung oder des<br />

Stadtmarketings kann Privatisierung durchaus Sinn machen. Das hat steuerliche<br />

Aspekte. Auch sind Erträge zu generieren, wenn man mit den Unternehmen vor Ort<br />

agiert. Von daher ist dort <strong>eine</strong> Privatisierung eher angezeigt.<br />

I: Wie sehen Sie das denn jetzt, wenn Sie an <strong>eine</strong>n stärkeren Einsatz des<br />

Wettbewerbs denken? Hier geht es nicht darum jetzt Wettbewerb von Privaten,<br />

sondern wenn man den Kommunen mehr die Chance eröffnet Aufgaben im<br />

Wettbewerb untereinander wahrzunehmen, Stichpunkt zum Beispiel Kfz-Zulassung.<br />

Heute haben wir ja örtliche Zuständigkeit der Landkreise, aber jetzt für Pendler, wenn<br />

man sagt, man fährt von s<strong>eine</strong>r Heimat mal nach Frankfurt und lässt da schnell sein<br />

Auto mit zu, weil es eben ein besseres Angebot gibt oder weil die Gebühr einfach<br />

geringer ist?<br />

G: Was die eigene Aufgabenerfüllung anbelangt glaube ich schon, dass es<br />

zielführend sein kann, <strong>eine</strong>n stärkeren Wettbewerb zuzulassen. Allerdings gibt es<br />

k<strong>eine</strong> Möglichkeit für <strong>eine</strong> Kommune personell zu reagieren, wenn sie <strong>eine</strong>n<br />

Wettbewerb verliert. Die freie Wirtschaft hat die Reaktionsmöglichkeit - das hört sich<br />

jetzt hart an - der betriebsbedingten Kündigung, wenn man in <strong>eine</strong>m Markt nicht<br />

besteht. Eine derartige Konsolidierungschance hat <strong>eine</strong> Kommune eigentlich nicht.<br />

Das ist <strong>eine</strong> Schwierigkeit, die sich langfristig im Betreuungsbereich bemerkbar<br />

machen kann. Durch die Wahlfreiheit der Eltern über den Ort der Kinderbetreuung ist<br />

Wettbewerb entstanden. Da gibt es leistungsstarke Kommunen, die können ihr<br />

Betreuungsangebot hochwertig und kostengünstig anbieten. Und es gibt ärmere<br />

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