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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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Hr. Schelzke – Anhang D -7-<br />

G: Das ist ja das was ich gesagt habe. Ich halte gar nichts davon, denn immer wenn<br />

<strong>eine</strong> Kommune Wettbewerb betreibt, und sie würde den gleichen Gewinn machen<br />

wie ein privates Unternehmen, dann wird ja dieser Gewinn wieder in die Leistungen<br />

der Kommune eingebracht. Ein ganz absurder Fall: Sie haben ein<br />

Nahverkehrssystem und Sie schreiben aus. Dann werden die attraktiven Linien, die<br />

sich auch rechnen, von Privaten genommen, die anderen, die nicht attraktiv sind,<br />

aber gleichwohl erforderlich sind um den Menschen <strong>eine</strong> Anbindung zu geben,<br />

müssen dann von der öffentlichen Seite übernommen werden, weil Private nicht <strong>zur</strong><br />

Verfügung stehen. Ich fahre dort ein Defizit ein, das ich dann durch die anderen<br />

Linien, wenn ich die betreiben würde, nicht ausgleichen kann.<br />

I: Und wenn man jetzt daran denkt, dass man sein Kraftfahrzeug vielleicht in der<br />

Kommune anmelden kann, wo es <strong>eine</strong>m gefällt, weil <strong>eine</strong>m da die Öffnungszeiten<br />

besser gefallen oder weil da die Gebühr einfach niedriger ist, halten Sie das für<br />

Möglichkeiten, was ja heute gesetzlich oft nicht erlaubt ist?<br />

G: Dass man auch in gewissem Maße <strong>eine</strong> Konkurrenz unter den Kommunen fördern<br />

sollte, halte ich schon für richtig. Alles andere wäre doch wieder ein Stück des<br />

Obrigkeitsstaatlichen und der obrigkeitsstaatlichen Monopolverwaltung. Die<br />

Kommunen sollten schon durchaus miteinander auch in Konkurrenz treten, aber in<br />

aller Freundschaft und vor allem darf dadurch nicht die interkommunale<br />

Zusammenarbeit leiden. Ich denke das ist leistbar.<br />

I: Ich habe noch <strong>eine</strong>n Block, Leistungssteigerung durch Gebietsreform. Ich war<br />

gestern in Rheinland-Pfalz und das Innenministerium Rheinland-Pfalz sagt, wenn<br />

man interkommunale Zusammenarbeit und Gebietsreform miteinander vergleicht,<br />

dann sei auf jeden Fall die Gebietsreform das Effektivere. Wie stehen Sie dazu?<br />

G: Nun in Rheinland-Pfalz hat man <strong>eine</strong> andere Gebietsreform durchgeführt <strong>als</strong> in<br />

Hessen. Die rheinland-pfälzische Gebietsreform hat nicht diese Wunden<br />

hinterlassen, die in Hessen der Fall waren. In Hessen hat man ja teilweise die<br />

Ortsteile mit 1, 2, 3 bezeichnet, man hat den Menschen dadurch ein Stück Identität<br />

genommen. Eine Gebietsreform führt mit Sicherheit nicht zu <strong>eine</strong>r<br />

Leistungssteigerung. Wenn ich den Bürgerinnen und Bürgern ihre Identität mit ihrer<br />

Heimat, mit ihrem Wohnort nehme, dann entziehe ich im Grunde genommen ihnen<br />

die Basis für bürgerschaftliches Engagement. Eine Gebietsreform, wie sie in<br />

Rheinland-Pfalz durchgeführt wurde, hätte Hessen mit Sicherheit auch gut getan. Es<br />

gibt dort noch Ortsbürgermeister, und es gibt Verbandsbürgermeister. Jeder einzelne<br />

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