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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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jeden Spieler ungünstiger ist <strong>als</strong> wechselseitige Kooperation.“ 715 Dieser<br />

Spielausgang wird auch <strong>als</strong> „pareto-inferior“ bezeichnet. Würden beide Akteure<br />

kooperieren, so würde man den Spielausgang <strong>als</strong> „pareto-superior“ bezeichnen. 716<br />

Die Vorgabe der Spielzüge ist relevant. Wenn das Spiel wiederholt wird, dann ist es<br />

für beide Akteure möglich, auf die Aktion des anderen Akteurs aus den<br />

vorhergegangenen Spielzügen zu reagieren, wenn er die Aktionen s<strong>eine</strong>s Mitakteurs<br />

erkennen kann. Dann ist es für die Akteure möglich <strong>eine</strong> Spielstrategie zu<br />

entwickeln. 717 Eine Spielstrategie kann auch dann angelegt werden, wenn das Spiel<br />

über <strong>eine</strong> begrenzte Anzahl von Wiederholungen gespielt wird, <strong>als</strong>o mit <strong>eine</strong>r<br />

bestimmten Zahl von Spielzügen. 718 Überträgt man nun die Konstellation des<br />

„Gefangenendilemma-Spiels“ auf soziale Interaktionen, so würde jeder Handelnde<br />

bzw. Akteur für <strong>eine</strong>n Spieler im Gefangenendilemma-Spiel eingesetzt und jeder<br />

Spielzug wäre <strong>eine</strong> soziale Interaktion. Tatsächlich verlaufen soziale Interaktionen in<br />

der Regel über <strong>eine</strong>n nicht planbaren Zeitraum und über <strong>eine</strong> nicht planbare Anzahl<br />

von Interaktionen. 719 K<strong>eine</strong>m Akteur kann es daher bekannt sein, wann die letzte<br />

Interaktion zwischen ihnen stattfinden wird. 720 Unter diesen Bedingungen werden<br />

<strong>Kooperationen</strong> zwischen den Akteuren ermöglicht. Dies ist der Fall, da die<br />

Entscheidung <strong>eine</strong>s Akteurs nicht nur in der gegenwärtigen Situation von Bedeutung<br />

ist, sondern auch weil die Entscheidung bei <strong>eine</strong>m weiteren – möglichen –<br />

Aufeinandertreffen durch den anderen Akteur berücksichtigt und ggf. sanktioniert<br />

werden könnte. 721 Somit steht das Gefangenendilemma-Spiel auch für <strong>eine</strong><br />

besondere soziale Situation, was z. B. <strong>eine</strong>n Unterschied zu dem Spiel „Schach“<br />

darstellt. 722<br />

Die Untersuchungen von AXELROD wurden unter anderem auf der Basis <strong>eine</strong>s<br />

Computer-Turniers vorgenommen. An dem Turnier durften unterschiedliche<br />

<strong>Strategie</strong>n jeweils gegeneinander antreten. Bei andauernder Interaktion war die<br />

715 Vgl. Axelrod, Robert (2005), a.a.O., S. 7 mit weiteren Beschreibungen <strong>zur</strong> Ausgestaltung des<br />

Gefangenendilemma-Spiels.<br />

716 Vgl. Kunz, Volker (2004), a. a .O., S. 57.<br />

717 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 57.; Vgl. Hill, Paul B. (2002), a.a.O., S. 42 f.<br />

718 Zu den Folgen dieser Spielkonstellation vgl. Axelrod, Robert (2005), a. a .O., S. 9.<br />

719 Vgl. Hill, Paul B. (2002), a.a.O., S. 43.<br />

720 Vgl. Axelrod, Robert (2005), a.a.O., S. 9.<br />

721 Vgl. Axelrod, Robert (2005), a.a.O., S. 11.<br />

722 Zu den Unterschieden zum “Schach” wird etwa auf Axelrod, Robert (2005), a.a.O., S. 11<br />

hingewiesen.<br />

<strong>Interkommunale</strong> Kooperation <strong>als</strong> <strong>Strategie</strong> <strong>zur</strong> Leistungssteigerung

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