Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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Im Übrigen wäre zu prüfen, ob kleine Kommunen über ausreichende Fach- bzw.
Spezialkenntnisse verfügen können, die zur Abdeckung der gesamten
Verwaltungsaufgaben notwendig sind. Die Leistungskapazität hinsichtlich der Menge
ist dann geringer und die Leistungsfähigkeit hinsichtlich der erforderlichen
Spezialkenntnisse evtl. kleiner. 307
Kritisch wird der Trend zu größeren Verwaltungseinheiten – also größeren
Kommunen – von den kommunalen Mandatsträgern begleitet. Die Argumente gegen
diese Entwicklung liegen in einer befürchteten Aushöhlung der kommunalen
Selbstverwaltung und in befürchteter Bürgerferne. Größeren Kommunen fehle es ggf.
an einer eigenen Identität, so dass sich die Bürger nicht mehr mit den
Entscheidungen der Mandatsträger identifizieren könnten und die Akzeptanz für
Entscheidungen verloren ginge. 308
3.1.5 Varianten der Gebiets- und Funktionalreformen
Gebiets- und Funktionalreformen lassen sich durch den stärkeren Einsatz von
Interkommunalen Kooperationen modifizieren. 309 Insbesondere um Argumente
gegen eine staatlich verordnete Gebiets- und Funktionalreform zu ermitteln,
diskutieren einige kleine Kommunen als Alternative eine freiwillige Interkommunale
Zusammenarbeit. 310
In diesem Zusammenhang kommt auch BULL zu der Einschätzung, dass es
Alternativen zu Gebiets- und Funktionalreformen gibt, die in einer intensiveren
Zusammenarbeit zwischen den bestehenden Verwaltungen bestehen könne. Als
Bedingung nennt er einen „eingeschränkten Aufgabenkreis“ für die Zusammenarbeit.
Positive Erfahrungen seien mit dieser Form z. B. durch die Einrichtung von
307 Vgl. Bull, Hans Peter (2008), a.a.O., S. 289.
308 Vgl. Bull, Hans Peter (2008), a.a.O., S. 289.
309 Vgl. KGSt (2005): Stadt Böblingen und Stadt Sindelfingen auf dem Weg zu einer intensiveren
Interkommunalen Zusammenarbeit - Erfahrungen mit der Initiierung von Projekten der
Interkommunalen Zusammenarbeit. Köln, Bericht 5/2005, S. 12.
310 Vgl. KGSt (2004): Interkommunale Zusammenarbeit - ein Beitrag zur Haushaltskonsolidierung.
Köln, Materialien 3/2004, S. 4.
Interkommunale Kooperation als Strategie zur Leistungssteigerung