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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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Handeln der jeweiligen Akteure zu erklären. Die Erklärungen der einzelnen Akteure<br />

werden in der dritten Stufe so verdichtet, dass daraus <strong>eine</strong> Erklärung der Wirkungen<br />

des Handelns aller Akteure ermöglicht wird. 666 Bei dieser Vorgehensweise wird von<br />

der sog. Makroebene in der ersten Stufe auf die Mikroebene (2. Stufe) gewechselt<br />

um anschließend wieder auf die Makroebene (3. Stufe) zu wechseln. Die<br />

Makroebene umfasst die konkrete soziale Situation in der sich alle handelnden<br />

Akteure befinden. Auf der Mikroebene demgegenüber wird die Handlung des<br />

einzelnen Akteurs erklärt. Mit Hilfe dieser Verfahrensweise wird <strong>als</strong>o das kollektive<br />

Handeln <strong>eine</strong>r Gruppe (Makroebene) unter Rückgriff auf das Handeln einzelner<br />

Akteure (Mikroebene) zu erklären versucht. 667<br />

Die Rational-Choice-Theorie ist durchaus „<strong>eine</strong>r umfangreichen Kritik ausgesetzt.“ 668<br />

Nach HILL ist diese Kritik aber insgesamt nicht stichhaltig 669 und wird „von Seiten des<br />

Rational-Choice-Ansatzes beantwortet“. 670<br />

Kritisiert werden erstens die bestehenden Anwendungsschwierigkeiten der Theorie.<br />

Anwendungsprobleme der Theorie entstehen dann, wenn Akteure k<strong>eine</strong><br />

Nutzenkalkulation vollziehen, etwa weil es sich um Alltagssituation handelt. 671<br />

Außerdem besteht Kritik, weil Akteure dazu neigen, die<br />

Realisationswahrscheinlichkeiten für seltene Ereignisse zu günstig einzuschätzen. 672<br />

Die Anwendungsmöglichkeiten von Rational-Choice zeigen aber, dass soziale<br />

Zusammenhänge funktionieren, auch wenn die handelnden Akteure ihre jeweiligen<br />

Entscheidungen nicht am „Wohlergehen anderer oder am Gemeinwohl“ orientiert<br />

haben. 673 Darüber hinaus wird der gesamte Ansatz der Rational-Choice-Theorie <strong>als</strong><br />

„ahistorisch, reduktionistisch, tautologisch und trivialistisch“ kritisiert. Auch bestehen<br />

Bedenken gegen die Erklärungsfähigkeit der Rational-Choice-Theorie. Des Weiteren<br />

666 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 24 ff.<br />

667 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 24 ff.; vgl. Opp, Karl-Dieter (2005), a.a.O., S. 95 ff.<br />

668 Vgl. Opp, Karl-Dieter (2009), a.a.O., S. 26.<br />

669 Zu den nachfolgenden Kritikpunkten vgl. insgesamt Hill, Paul B. (2002), a.a.O., S. 55 ff.<br />

670 Vgl. Hill, Paul B. (2002), a.a.O., S. 55.; Kirsch unterstützt die Erklärungsfähigkeit der Theorie<br />

ebenfalls, vgl. Kirsch, Guy (2004), a.a.O., S. 8.<br />

671 Vgl. Hill, Paul B. (2002), a.a.O., S. 52.<br />

672 Vgl. Hill, Paul B. (2002), a.a.O., S. 44.<br />

673 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 73.<br />

<strong>Interkommunale</strong> Kooperation <strong>als</strong> <strong>Strategie</strong> <strong>zur</strong> Leistungssteigerung

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