Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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durch arbeitsplatzbezogene Werkzeuge der Bürokommunikation wie zum Beispiel
Videokonferenzen“. 879 Als Möglichkeit wird daher gesehen, die Back-Office-
Strukturen im Rahmen einer Interkommunalen Kooperation zu bündeln. 880 Diese
Bündelung wird auch im Hinblick auf einen stärkeren Ausbau des E-Government
gefordert. Darin werden auch zusätzliche Möglichkeiten für die Nutzung der
Interkommunalen Kooperation vermutet. 881 Befördert wird diese Entwicklung durch
eine stärkere „Vernetzung“ der Akteure. 882 Hierbei handelt es sich um den Einsatz
„technischer Netzwerke und IT-Anwendungen“, die eine entfernungsunabhängige
Organisation und Leistungserstellung ermöglichen. Die hierbei zum Einsatz
kommende „Informationstechnik“ ermöglicht damit eine räumliche Trennung und
„Neuverteilung der Prozessschritte“. 883 Die Nutzung der Interkommunalen
Kooperation von dem Hintergrund der technischen Chancen des E-Government
werden auch als Alternative zu den o.g. Überlegungen hinsichtlich von
Gebietsreformen gesehen. Es wird die Meinung vertreten, dass die
Kommunalverwaltungen eher zur verstärkten Nutzung des E-Government aufgerufen
sind. Dabei wird auch die Einrichtung „Interkommunaler Dienstleistungszentren“
gefordert. 884 Die Nutzung der technischen Entwicklungsmöglichkeiten in
Zusammenhang mit Interkommunaler Kooperation wird auch vor dem Hintergrund
der finanziellen Zwänge für die Kommunen als eine Alternative angesehen. 885 Als
Vision wird die sog. „Netzwerkverwaltung“ skizziert, die als Arbeitsform zu einer
„optimalen Kapazitätsauslastung“ führen kann. Dabei könnte eine Modellierung von
Geschäftsprozessen erfolgen, die ohne örtliche Zuständigkeiten („Ent-
Territorialisierung“) auskommt. 886 Das Denken in örtlichen Zuständigkeiten wird dabei
sogar als Hindernis betrachtet. 887 Insofern wird die Einführung der EU-
Dienstleistungsrichtlinie als ein wichtiger Schritt in Richtung Netzwerkverwaltung
angesehen, da damit für alle Länder die rechtliche Verpflichtung zur Schaffung eines
einheitlichen Ansprechpartners auf kommunaler Ebene geschaffen wurde. Die
879 Vgl. Grömig, Erko (2003), a.a.O., S. 30 f.
880 Vgl. Grömig, Erko (2003), a.a.O., S. 30 f.; Grömig nennt zahlreiche Beispiele von Aufgaben die
dafür in Frage kommen könnten.
881 Vgl. Brendel, Karl Peter (2008), a.a.O., S. 10.
882 Vgl. Schuppan, Tino (2010), a.a.O., S. 154 ff.
883 Vgl. Schuppan, Tino (2010), a.a.O., S. 155.; zuvor etwa Brüggemeier, Martin (2006), a.a.O., S. 304
f.
884 Vgl. etwa Schuppan, Tino (2008), a.a.O., S. 77; Osner, Andreas, a.a.O.; S. 5.; Brüggemeier, Martin
(2006), a.a.O., S. 310.; vgl. Schuppan, Tino (2010), a.a.O., S. 171.
885 Vgl. Banner, Gerhard (2006), a.a.O., S. 259.
886 Vgl. Brüggemeier, Martin (2007), a.a.O., S. 80.; Schuppan, Tino (2008), a.a.O., S. 68 f.
887 Vgl. etwa Lenk, Klaus (2007), a.a.O., S. 240.
Interkommunale Kooperation als Strategie zur Leistungssteigerung