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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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vorhandenen Legitimationsstrukturen der kommunalen Selbstverwaltung 108 ,<br />

andererseits aktiviert das „local governance“ die bestehenden Partizipationswünsche<br />

der Bürgerinnen und Bürger. 109<br />

Zu dieser Gruppe der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen kann auch die bereits<br />

mehrfach beklagte „Politik- und Bürokratieverdrossenheit“ in Deutschland gerechnet<br />

werden. 110 Ferner kann der zunehmende Wunsch nach „Selbstbestimmung“, der<br />

<strong>eine</strong>n „gesellschaftlichen Wertewandel“ kennzeichnet, 111 dieser Gruppe zugeordnet<br />

werden. Diese Entwicklung wird auch <strong>als</strong> „Individualisierung der Gesellschaft“<br />

bezeichnet. 112 Die Gruppe der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen unterliegt<br />

permanenten Veränderungen. Die Veränderungen dieser Rahmenbedingungen im<br />

Umfeld der Verwaltungen kann zu „Legitimitätsproblemen“ 113 der Verwaltung führen,<br />

womit verbunden wird, dass der Sinn und Zweck der Leistungserstellung der<br />

öffentlichen Verwaltung kritisch hinterfragt wird.<br />

Die Rolle des Staates und damit der Verwaltung werden fortlaufend neu bestimmt,<br />

um auf die bestehenden Probleme in der Gesellschaft reagieren zu können.<br />

Teilweise wird sogar die Auffassung vertreten, dass <strong>eine</strong> „Veränderung des<br />

Staatsverständnisses und der Staatsfunktionen“ bestehe. 114 Einerseits werden damit<br />

die Leistungen der Verwaltung für die Bürger <strong>als</strong> zu gering bewertet. Es wird <strong>eine</strong><br />

Verbreiterung bzw. Erhöhung der Verwaltungsleistungen erwartet. „Die Erwartungen<br />

an die Leistung der (kommunalen) Verwaltung sch<strong>eine</strong>n höher denn je.“ 115<br />

Andererseits wird die Verwaltung mit neuen „Problemfeldern“ 116 konfrontiert. Zu<br />

108 Pitschas schließt hierbei insbesondere die „Verantwortungs-Teilung“ aus; vgl. Pitschas, Rainer<br />

(2007), a.a.O., S. 65.<br />

109 Vgl. Pitschas, Rainer (2007), a.a.O., S. 65.<br />

110 So z. B. Grimmer, Klaus (2004), a.a.O., S. 53.; Reichard, Christoph (2002): Verwaltung <strong>als</strong><br />

öffentliches Management, in: König, Klaus (Hrsg.): Deutsche Verwaltung an der Wende zum 21.<br />

Jahrhundert. Baden Baden: Nomos 2002, S. 255 – 277, S. 256.<br />

111 Dazu Gerstlberger, Wolfgang; et al. (1999), a.a.O., S. 14.; Reichard, Christoph (2002), a.a.O., S.<br />

256.; Grimmer, Klaus (2004), a.a.O., S. 53.; vgl. Naschold, Frieder (1995), a.a.O., S. 61.<br />

112 So Schedler, Kuno; Proeller, Isabella (2011), a.a.O., S. 27.; aber auch schon Budäus, Dietrich<br />

(1998), a.a.O., S. 13.<br />

113 Vgl. Bouckaert, Geert (2004): Die Dynamik von Verwaltungsreformen, in: Jann, Werner; et al.<br />

(Hrsg.): Status-Report Verwaltungsreform. Berlin: Ed. Sigma 2004, S. 22 – 35, S. 22.<br />

114 Etwa Gerstlberger, Wolfgang; et al. (1999), a.a.O., S. 14.<br />

115 Hiemstra, Jaring (2008): Leistungsstarke Kommunen. Wiesbaden: Gabler 2008,S. 1.<br />

116 Nach Schedler, Kuno; Proeller, Isabella (2011), a.a.O., S. 27.<br />

<strong>Interkommunale</strong> Kooperation <strong>als</strong> <strong>Strategie</strong> <strong>zur</strong> Leistungssteigerung

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