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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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Hr. Schelzke – Anhang D -15-<br />

I: Dann habe ich noch <strong>eine</strong> abschließende Frage: Wird durch interkommunale<br />

Zusammenarbeit die Kommunalverwaltung leistungsfähiger?<br />

G: Wissen Sie, wenn ich den Begriff Synergie höre, dann sträubt sich alles bei mir,<br />

dieser Begriff ist <strong>als</strong>o wirklich zu <strong>eine</strong>m Allgemeinplatz verkommen. Das muss man<br />

schon im Einzelnen nachweisen. Man kann nicht einfach sagen interkommunale<br />

Zusammenarbeit führt zu Einsparungen. Da muss man sehr genau hinschauen.<br />

Wenn man <strong>eine</strong>n einheitlichen Standesamtsbezirk hat, kann man mit Sicherheit<br />

Personal einsparen. Aber ich denke <strong>als</strong> öffentlicher Arbeitgeber haben wir immer<br />

noch <strong>eine</strong> soziale Verpflichtung. Wir können nicht, wie das andere tun, aus<br />

betriebsbedingten Gründen kündigen. Könnten wir wohl schon, aber ich halte das<br />

nicht für angemessen, sondern wir müssen immer schauen, inwieweit wir das<br />

sozialverträglich hinbekommen, in dem wir frei werdende Stellen nicht mehr neu<br />

besetzen. Wobei ich immer sage, das ist betriebswirtschaftlich sinnvoll, aber<br />

volkswirtschaftlich nicht. Da stehen nun Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft im<br />

Widerspruch zueinander. Man muss <strong>als</strong>o genau drauf schauen. Genau wie bei Public<br />

Private Partnership Projekten man nicht sagen kann, das ist jetzt genau die Lösung,<br />

so machen wir das. Oder nehmen Sie mal Border-Cross-Leasing. Wir haben davor<br />

gewarnt. Da bedarf es <strong>eine</strong>r einfachen Gesetzesänderung im Kleinsten und schon<br />

bricht alles zusammen, was ja geschehen ist. Vor allem die Garantiebanken sind<br />

zusammengebrochen. Es gibt Kommunen die sich erheblich in die roten Zahlen<br />

getrieben haben. Insofern kann man nicht sagen, dass dies ein Patentrezept war. Zur<br />

Lösung der kommunalen Situation sind aktive Bürgergesellschaft und mit Sicherheit<br />

auch interkommunale Zusammenarbeit ein Baustein, aber diese werden all<strong>eine</strong> nicht<br />

die Misere lösen. Und ganz wesentlich ist der Abbau von Standards. M<strong>eine</strong> Frau und<br />

ich waren in Schweden. Schweden ist ja nun mit Sicherheit ein sehr ordentliches und<br />

sauberes Land, wenn ich mal diese Sekundärtugenden achte. Kaum Graffiti, wirklich<br />

alles picobello. Und dann gehen Sie in die Gaststätten da haben Sie teilweise<br />

Unisex-Toiletten. Dort haben Sie nicht zwei getrennte Toiletten und dann noch <strong>eine</strong><br />

Toilette für das Personal. Das funktioniert trotzdem. Nur mal ein Beispiel, das mir<br />

aufgefallen ist. Aber dafür gab es in Schweden immer <strong>eine</strong> Behindertentoilette, oder<br />

auch Behindertenzugänge. Da haben sie wieder andere Standards. Da kann man<br />

wirklich nicht sagen, dass jetzt da die Infektionsgefahr oder sonst irgendetwas höher<br />

geworden ist. Es ist ein Widerspruch, dass wir auf der <strong>eine</strong>n Seite hohe Standards<br />

fordern, aber sich k<strong>eine</strong>r dafür verantwortlich zeigt, sie einzuhalten. Das ist ja dieser<br />

Widerspruch. Nehmen wir mal ein anderes Beispiel: Wenn wir heute <strong>eine</strong>n<br />

Kinderspielplatz, was ja auch nicht so selten ist, von Bürgerinnen und Bürgern aus<br />

der anliegenden Nachbarschaft gestalten lassen, dann werden Sie sehen, dass<br />

dieser Spielplatz nahezu vandalenfest ist, weil jeder diesen Spielplatz im Auge hat,<br />

weil er an ihm mitgewirkt hat. Und jetzt nehmen Sie den Spielplatz, den die Stadt<br />

hingestellt hat, da ruft da noch nicht mal <strong>eine</strong>r an, wenn ein Gerät kaputt ist. Kein<br />

Interesse, das macht die Stadt. Oder nehmen wir ein anderes Beispiel,<br />

Überschwemmung, was ja heutzutage leichter möglich ist <strong>als</strong> es das vor 30, 40<br />

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