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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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Modernisierungschancen bei der Bildung sog. „Informatised Public Service Networks,<br />

IPSN”. “Dadurch lassen sich im Vergleich <strong>zur</strong> entörtlichten Leistungsabgabe<br />

erweiterte Effizienz- und Effektivitätspotenziale generieren.“ 175<br />

E-Government könnte <strong>als</strong>o auch ein Auslöser für <strong>eine</strong> grundlegende Veränderung<br />

der Organisationsformen sein, die sich z. B. in <strong>eine</strong>r stärkeren Trennung der<br />

Verwaltung in „Front und Back Office”-Bereiche darstellen könnte. 176 Diese<br />

organisatorische Perspektive ermöglicht wiederum die Frage, ob die Back Office-<br />

Bereiche räumlich der jeweiligen Verwaltung zugehörig sein müssen, was nach<br />

Auffassung von SCHUPPAN nicht der Fall sein müsste. 177 „Anstatt dass wie bisher jede<br />

einzelne Gemeinde Prozesse selbst ausführt, ist es möglich, gleichartige Prozesse<br />

zu bündeln.“ 178 „Gleichzeitig wird es vermehrt zu <strong>eine</strong>r Zusammenarbeit von<br />

Institutionen auf gleichen Verwaltungsebenen kommen. [...] Shared Service Center<br />

werden in etlichen Bereichen üblich sein.“ 179 Es wird dadurch die Möglichkeit<br />

geschaffen, die Leistungserstellung modularisiert zu organisieren. Dazu ist <strong>eine</strong><br />

Unterstützung durch modere Informations- und Kommunikationstechniken möglich<br />

und notwendig. 180 Damit entstehen auch Rückwirkungen auf die räumlichen<br />

Rahmenbedingungen.<br />

In weiteren Forschungen wird untersucht, welche Potenziale E-Government jenseits<br />

der Optimierung von Geschäftsprozessen außerdem haben könnte. So sieht<br />

SCHUPPAN etwa klassische „Prinzipien der Staats- und Verwaltungsorganisation“<br />

durch die sich eröffnenden technischen Möglichkeiten in Frage gestellt. Institutionen<br />

wie „Hierarchie und Zuständigkeit“ könnten mittels E-Government geändert<br />

werden. 181 Die neuen Möglichkeiten des E-Government erfordern auch rechtliche<br />

Weiterentwicklungen, um „dem Verdikt der Demokratie- und damit<br />

Verfassungswidrigkeit elektronischer Formen der Verwaltungsorganisation und der<br />

175 Vgl. Schuppan, Tino (2008), a.a.O., S. 66.; Schliesky nennt es „enträumlicht“ vgl. Schliesky, Utz<br />

(2010), a.a.O., S. 54.<br />

176 Vgl. Schuppan, Tino (2008), a.a.O., S. 67.<br />

177 Vgl. Schuppan, Tino (2008), a.a.O., S. 69.<br />

178 Vgl. Schuppan, Tino (2008), a.a.O., S. 69.<br />

179 Vgl. Seidel, Axel; et al. (2008), a.a.O.; vgl. dazu auch Heidemanns, Henning (2010): Wie<br />

zeitgemäß ist die Verwaltung in Deutschland?, in: Schimanke, Dieter (Hrsg.): Verwaltung und Raum.<br />

Baden-Baden: Nomos 2010, S. 15 - 35.<br />

180 Vgl. Schliesky, Utz (2010), a.a.O., S. 54.; s. auch Darstellung bei Schuppan, Tino (2011): "Stein-<br />

Hardenberg 2.0"? - Staatsmodernisierung, Territorialität und verwaltungswissenschaftliche<br />

Transformationsforschung, in: der moderne staat, 2/2011, S. 335 – 356, S. 338 f.<br />

181 Vgl. Schuppan, Tino (2011), a.a.O., S. 336.<br />

<strong>Interkommunale</strong> Kooperation <strong>als</strong> <strong>Strategie</strong> <strong>zur</strong> Leistungssteigerung

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