Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

14
Aktionsparameter ihren Zielerreichungsgrad zu Lasten anderer Wirtschaftssubjekte
verbessern wollen“, gekennzeichnet. 53
Im Rahmen des NPM ist die Wettbewerbsorientierung ein zentrales
Modernisierungsfeld. Dennoch wird dem Wettbewerb, bezogen auf die
Verwaltungsmodernisierung, auch skeptisch begegnet. „Die Einführung von
Wettbewerbselementen muss keineswegs mit einer Verminderung hierarchischer
Steuerung einhergehen“. 54 Dies würde dazu führen, dass eine zentrale Zielsetzung
des NPM in Form einer besseren Verwaltungssteuerung nicht erreicht würde.
Neben der Wettbewerbsorientierung wird in der Reformdiskussion auf eine verstärkte
Zusammenarbeit mit anderen Partnern gesetzt. Verwaltungen sollen kooperieren und
zum Beispiel im Rahmen von Netzwerken innovative und effektive
Verwaltungsabläufe generieren. Durch Kooperation können nachteilige Wirkungen
des Wettbewerbs überwunden werden, um gleichzeitig die Effektivitätspotenziale des
Wettbewerbs nutzbar zu machen. 55 Die Kooperation ist ein freiwilliger
Zusammenschluss von Unternehmen mit unterschiedlichen Ausprägungsformen. 56
Es handelt sich bei der Kooperation also um eine Zusammenarbeit von rechtlich und
wirtschaftlich selbstständigen Organisationseinheiten. 57 Im privatwirtschaftlichen
Sektor werden damit vielfältige Ziele, etwa im Beschaffungs-, Produktions-,
Finanzierungs- oder Absatzbereich, verfolgt. Dadurch wird eine Erhöhung der
Wirtschaftlichkeit angestrebt. Die Betriebe erwarten dadurch eine
Gewinnmaximierung. 58 Das Prinzip der Gewinnmaximierung kann auf die
Kommunalverwaltung nicht übertragen werden. Wie oben dargestellt wurde sind
53 Nach Gablers Wirtschafts- Lexikon, Wiesbaden: Gabler 16. Auflage 2004, S. 3326
54 Vgl. Nullmeier, Frank (2011), a.a.O., S. 158.
55 Etwa Naschold, Frieder; et al. (1998): Kommunale Spitzeninnovationen. Konzepte, Umsetzung,
Wirkungen in internationaler Perspektive. Berlin: Ed. Sigma 1998, S. 102 f; Benz, Arthur (2002): Die
territoriale Dimension von Verwaltung, in: König, Klaus (Hrsg.): Deutsche Verwaltung an der Wende
zum 21. Jahrhundert. Baden Baden: Nomos 2002, S. 207 - 228, S. 220; Grimmer, Klaus (2004),
a.a.O., S. 85; Budäus, Dietrich (2006): Entwicklungen und Perspektiven eines Public Management in
Deutschland, in: Jann, Werner; et al. (Hrsg.): Public Management – Grundlagen, Wirkungen, Kritik.
Berlin: Edition Sigma, 2006, S. 173 – 186, S. 183.
56 Vgl. Wöhe, Günter (2008), a.a.O., S. 260.; Zu den Ausprägungsstufen für den öffentlichen Sektor
vgl. etwa bei Huber, Andreas (2004): „Public Due Diligence“ – Von der Machbarkeitsstudie zur
Entscheidungsfindung, in: Huber, Andreas; et al. (Hrsg.): Public Merger. Wiesbaden: Gabler 2004, S.
57 - 89, S. 66.
57 Vgl. Hauschildt, Jürgen; Salomo, Sören (2011), Innovationsmanagement. München: Vahlen, 5.
Auflage 2011, S. 154 ff.
58 Vgl. Wöhe, Günter (2008), a.a.O., S. 323.; für den Innovationsprozess vgl. Hauschildt, Jürgen;
Salomo, Sören (2011), a.a.O., S. 174 ff.
Interkommunale Kooperation als Strategie zur Leistungssteigerung