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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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81<br />

Die Wettbewerbsorientierung wird nicht nur für deutsche Verwaltungen empfohlen.<br />

Bei der Debatte um die stärkere Orientierung an Wettbewerbs-Elementen handelt es<br />

sich um <strong>eine</strong>n internationalen Trend, der von einigen internationalen Organisationen<br />

wie OECD, Weltbank oder Internationalem Währungsfonds gefördert wurde. 417<br />

Deutschland scheint insoweit <strong>eine</strong>n gewissen Nachholbedarf im internationalen<br />

Vergleich zu haben, da die „Markt- und Wettbewerbsorientierung“ im Rahmen der<br />

deutschen Reformdebatte <strong>eine</strong> „relativ geringe Bedeutung hat“. 418 Die damit<br />

verbundene „Effizienzwirkung der Modernisierung des öffentlichen Sektors“ ist<br />

bislang noch nicht zum Tragen gekommen. 419 Aus diesem Grunde seien auch die<br />

Auswirkungen und die Nutzen für die Bürger bislang überschaubar geblieben. 420<br />

NULLMEIER weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass auch die<br />

Verwaltungsreformdebatte nicht konsequent den Wettbewerbsaspekt betont habe. 421<br />

Ein Grund für den Rückstand in der Anwendung <strong>als</strong> Instrument <strong>zur</strong><br />

Verwaltungsmodernisierung könnte <strong>eine</strong> „ideologische Stagnation“ sein. 422 Durch<br />

Wettbewerb bzw. „wettbewerbsähnliche Elemente“ sollen „Marktmechanismen“<br />

genutzt werden, um den Bereich der eigenen Verwaltungsorganisation<br />

(„Binnenperspektive“) verlassen zu können bzw. zu müssen. Angestrebt wird damit<br />

„<strong>eine</strong> Erhöhung der Effizienz, Produktivität und Flexibilität öffentlicher<br />

Leistungserstellung“. Gleichzeitig sollen Kontrollmöglichkeiten geschaffen und die<br />

Transparenz bei der Leistungserstellung gesteigert werden. 423<br />

Im Ergebnis wird durch die Betonung des Wettbewerbs nicht in jedem Fall <strong>eine</strong><br />

„materielle Privatisierung“ angestrebt. Vielmehr wird versucht, „<strong>eine</strong> staatliche<br />

wettbewerbsorientierte Leistungserstellung“ zu erreichen, die auch <strong>als</strong> „managed<br />

competition“ bezeichnet wird. 424 THOM und RITZ sprechen in diesem Zusammenhang<br />

von „sechs Organisationsalternativen“, deren fünfte Stufe erst <strong>eine</strong><br />

„Dezentralisierung in die Gesellschaft“ darstellt und damit <strong>eine</strong>r „materiellen<br />

417 Vgl. Heinz, Werner (2008), a.a.O., S. 170; ein Überblick zu der Debatte ist bei Naschold, Frieder<br />

(1995), a.a.O., zu finden.<br />

418 Vgl. Schedler, Kuno; Proeller, Isabella (2011), a.a.O., S. 87.; Wegener, Alexander (2005), a.a.O.,<br />

S. 53.; Brüggemeier, Martin (2007), a.a.O., S. 81.; Budäus, Dietrich (2006), a.a.O., S. 176.; Reichard,<br />

Christoph (2002), a.a.O., S. 257.<br />

419 Vgl. Brüggemeier, Martin (2007), a.a.O., S. 81.<br />

420 Vgl. Reichard, Christoph (2002), a.a.O., S. 274.<br />

421 Vgl. Nullmeier, Frank (2011), a.a.O., S. 151 f.<br />

422 Vgl. Wegener, Alexander (2005), a.a.O., S. 53.<br />

423 Vgl. Schedler, Kuno; Proeller, Isabella (2011), a.a.O., S. 203.<br />

424 Vgl. Schedler, Kuno; Proeller, Isabella (2011), a.a.O., S. 204.<br />

<strong>Interkommunale</strong> Kooperation <strong>als</strong> <strong>Strategie</strong> <strong>zur</strong> Leistungssteigerung

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