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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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Anhang K<br />

Nr.<br />

Interview Nr.<br />

Fragen/Fragenkomplex<br />

Bundesland<br />

6 7 8 9<br />

Herr Stephan Gieseler Herr Johannes Stingl Herr Norbert Brugger Herr Wilhelm J. Schmitt<br />

Hessen Baden-Württemberg Baden-Württemberg Saarland<br />

9.2 Privatisierung<br />

Macht Sinn, wenn ein komerzieller Erfolg<br />

denkbar ist. Z. B. für Kindertagesstätten<br />

unwahrscheinlich.<br />

Die große Euphorie ist vorbei. Privatisierung<br />

von Aufgaben sollte immer sehr gut erwogen<br />

werden. Es ist aber fraglich, ob die<br />

Privatisierung von Verwaltungsaufgaben auch<br />

die gewünschten Ziele erreicht.<br />

Kein Allheilmittel, weil Aufgaben von<br />

Kommunen und Privaten unterschiedlich sind.<br />

Eine Aufgabe nur zu privatisieren wird die<br />

bestehenden Probleme nicht lösen. In manchen<br />

Bereichen einsetzbar, in anderen Bereichen<br />

nicht.<br />

Privatisierung ja, wenn die Tätigkeit dann<br />

wesentlich günstiger und mit gleichguten oder<br />

besseren Leistungen erfolgen kann. Ansonsten<br />

sehe ich die latente Gefahr <strong>eine</strong>s<br />

Kontrollverlustes. Hype war in den 1980/90er<br />

Jahren. Jetzt wieder starker Trend der<br />

Rekommunalisierung.<br />

9.3 Wettbewerb<br />

Wettbewerb unter Kommunen kann sinnvoll<br />

sein. Allerdings können Kommunen nicht durch<br />

Kündigungen reagieren, wenn der Wettbewerb<br />

gegen <strong>eine</strong> andere Kommune verloren wird.<br />

Wer Wettbewerb unter Kommunen zuläst,<br />

muss sich genau überlegen in welchem Bereich.<br />

Wettbewerb durch <strong>eine</strong>n Vergleich von<br />

Verwaltungsleistungen (z. B. Benchmarketing)<br />

ist sinnvoll. Ein Wettbewerb durch die Öffnung<br />

von Zuständigkeiten (z. B. für die KfZ-Zulassung)<br />

wird ebenfalls <strong>als</strong> sinnvoll eingeschätzt.<br />

Die wettbewerblichen Vergleich von<br />

kommunalen Leistungen sind schwierig. Oft<br />

wird im Rahmen der Vergleiche nur auf<br />

Fallzahlen und nicht auf die Qualität der<br />

Leistungserstellung abgestellt. Dienstleistungen<br />

zu entregionalisieren wird technisch möglich.<br />

Steigerung des Wettbewerbs durch Vergleiche<br />

sinnvoll, aber haltbare Vergleiche sind schwierig<br />

durchzuführen. Wettbewerb durch die<br />

Entterritorialisierung und Öffnung der<br />

Leistungserstellung wird positiv gesehen, weil<br />

die Bürgerfreundlichkeit gesteigert wird.<br />

Allerdings leidet unter Profitstreben die<br />

Bürgerfreundlichkeit. Möglichkeiten des<br />

Dabei muss man allerdings genau beachten, ob eGovernment bietet hier noch mehr<br />

einige Kommunen die eigene Identität verlieren. Umsetzungsmöglichkeiten.<br />

9.4 <strong>Interkommunale</strong> Kooperation<br />

Wenn nur zwei Kommunen kooperieren<br />

entstehen zwar Einsparungen, anzustreben<br />

sind aber Einsparungen durch die<br />

Zusammenarbeit von mehreren - z. B. sechs -<br />

Kommunen. Das kann dann zu größeren<br />

Rationalisierungsgewinnen führen (sog.<br />

"sekundäre Gebietsreform"). Bei dieser Art der<br />

sekundären Gebietsreform behalten die Auch für kl<strong>eine</strong> und mittlere Gemeinden ist es<br />

Kommunen ihre eigene Identität und daher unerlässlich die IKZ zu stärken. Position des<br />

können sowohl die Politiker wie auch die Verbandes seit 2005. Wird durch<br />

Bürger damit leben.<br />

Internetplattform unterstütz.<br />

Ist <strong>eine</strong> Maßnahme, die geeignet ist um z. B.<br />

dem notwendigen Strukturwandel wegen der<br />

demographischen Entwicklung begegnen zu<br />

können.<br />

<strong>Interkommunale</strong> Kooperation ist mein Credo<br />

seit Jahren. Das ist <strong>als</strong>o auch nach m<strong>eine</strong>r<br />

Erfahrung die Möglichkeit <strong>zur</strong><br />

Verwaltungsmodernisierung und auch <strong>zur</strong><br />

wirtschaftlichen Erbringung von<br />

Verwaltungsdienstleistungen per Excellenze.<br />

Überkommunale oder interkommunale<br />

Kooperation ist durch nichts zu ersetzen. Sie ist<br />

allerdings recht schwierig durchzusetzen, weil<br />

kooperieren immer wieder heißt, ich gebe ein<br />

bisschen von m<strong>eine</strong>n eigenen<br />

Einflussmöglichkeiten, von m<strong>eine</strong>n eigenen<br />

Entscheidungsmöglichkeiten auf. Kooperation<br />

heißt, das habe ich hier auch gelernt, immer<br />

wieder Kompromisse zu schließen.<br />

9.5 Welche Maßnahme würden Sie bevorzugen<br />

Populär sind natürlich die Privatisierung und<br />

die interkommunale Zusammenarbeit. Letztere<br />

bietet das größere Potential. Man kann im<br />

Kl<strong>eine</strong>n anfangen und man kann sie groß<br />

ausbauen. Wenn zwei Kommunen erfolgreich<br />

kooperieren wird dies automatisch auch für<br />

andere Kommunen interessant. Nicht gut ist,<br />

wenn aus persönlicher Befindlichkeit nicht<br />

zusammen gearbeitet wird. Grundsätzlich<br />

sollten alle Kommunen, die <strong>eine</strong> unmittelbare<br />

Nachbarschaft haben sich eingeladen fühlen zu<br />

prüfen, in welchen Bereichen ihrer Verwaltung IKZ; Wettbewerb und Privatisierung könnten<br />

interkommunale Zusammenarbeit Sinn macht. geprüft werden; GR wird abgelehnt<br />

Es wird k<strong>eine</strong> Maßnahme bevorzugt. Sämtliche<br />

Maßnahmen sollten immer in Betracht gezogen<br />

werden können. Welche Maßnahme im Ich würde die interkommunale Kooperation<br />

jeweiligen Einzelfall die richtig ist, muss situativ ganz klar an die erste Stelle setzen. Dann den<br />

entschieden werden, insbesondere unter Wettbewerb, die Gebietsreform und dann die<br />

Beachtung der politischen Realität vor Ort. Privatisierung.<br />

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