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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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Hr. Schmitt – Anhang E -6-<br />

kein Haushaltssanierungskonzept zu erstellen. Dann frage ich mich, wann denn dann<br />

noch? Also da fehlt auch ein bisschen so der Druck aus der Aufsicht, das soll jetzt<br />

demnächst besser werden.<br />

I: Das ist natürlich aus m<strong>eine</strong>r beruflichen Sicht genau der f<strong>als</strong>che Ansatz dass man<br />

sagt: Ihr müsst euch nicht verändern, ihr müsst nicht sparen. In Hessen gibt es jetzt<br />

immer mehr den Druck Haushaltssicherungskonzepte aufstellen zu müssen. Das<br />

Problem ist nur wie konsequent diese Konzepte da auch wirklich umgesetzt werden.<br />

Das heißt, wenn man überhaupt nachdenkt, einmal ein Konzept zu schreiben, dann<br />

ist noch lange nicht gesagt, dass …(12.31) und was m<strong>eine</strong>n Sie, sind das jetzt rein<br />

politische Erwägungen, dass man einfach jetzt die Daseinsvorsorge nicht „kaputt<br />

sparen“ will oder?<br />

G: Das spielt mit Sicherheit auch <strong>eine</strong> Rolle. Ich kann es letztendlich nicht ermessen,<br />

aus welchem Grunde immer wieder diese Aufschiebungen gemacht werden. Es ist ja<br />

k<strong>eine</strong> Lösung „ein kräftiges weiter so“, und die Finanzierung mit Kassenkrediten oder<br />

Liquiditätskrediten von laufenden Aufgaben und Ausgaben auf Dauer erst recht nicht.<br />

Der alte Finanzminister Eichel hat einmal gesagt, dieses Verhalten ist asozial.<br />

I: Ich war gestern in Baden-Württemberg, da haben beide Spitzenverbände gesagt,<br />

<strong>als</strong>o die sind sehr froh, dass gerader der ländliche Raum, die kl<strong>eine</strong>n Kommunen,<br />

finanziell gut ausgestattet werden durch das Land. Wie sehen Sie das im Saarland?<br />

G: Im Saarland haben wir da seit Jahren ein großes Problem. Die Städte und<br />

Gemeinden erreichen nur ca. 80% der bundesdurchschnittlichen Steuerkraft. Wir<br />

haben im Land, in der Landesebene große Belastungen. Der Landeshaushalt hat ja<br />

schon einige Male die Haushaltsnotlage attestiert bekommen. Das Land muss jetzt<br />

im Rahmen der Schuldenbremse 800 Mio. einsparen. Das ist für ein kl<strong>eine</strong>s Land mit<br />

1 Mio. Einwohner sehr, sehr viel. Das sind jetzt in den nächsten 10 Jahren 80 Mio.<br />

immer wieder additiv dazu. Von dieser Seite können die Kommunen k<strong>eine</strong>rlei Lösung<br />

für ihre Finanznot oder k<strong>eine</strong>rlei zusätzliche Gelder erwarten. Das glaube ich wäre<br />

völlig unrealistisch. Das hängt wohl auch zusammen mit der späten Rückgliederung<br />

in die BRD, das ist jetzt etwas über 50 Jahre her. Also der Umbau von der<br />

monostrukturierten Montanindustrie <strong>zur</strong> modernen Dienstleistungsgesellschaft ist<br />

immer noch nicht ganz geschafft. Dieser Weg ist noch nicht abgeschlossen, der war<br />

auch sehr, sehr teuer. Das spüren heute die Kommunen. Und die Kommunen spüren<br />

auch, dass sie über die Jahre immer wieder 20 %, 25 % unter der mittleren<br />

Steuereinnahmekraft in der Republik liegen. Das summiert sich und das sehen sie<br />

heute an unseren aufgelaufenen Kassenkrediten. Also <strong>eine</strong> Lösung der kommunalen<br />

Finanzprobleme über die Landesfinanzen, glaube ich, ist nicht in Sicht.<br />

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