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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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Zweckverbänden oder „<strong>Interkommunale</strong>n Vereinbarungen“ erzielt worden. Als<br />

Einsatzbereiche werden gemeinsame Katastrophenschutzstellen und<br />

Rettungsdienste oder gemeinsame Datenverarbeitungsinstitutionen genannt. 311 Im<br />

Übrigen wird von BULL angezweifelt, ob die auf der kommunalen Ebene bestehenden<br />

Probleme durch <strong>eine</strong> Aufgabenverschiebung im Zuge <strong>eine</strong>r Gebiets- und<br />

Funktionalreform gelöst werden können. Beispielhaft wird hierzu die öffentliche<br />

Finanzkrise genannt. Wenn ein Land und <strong>eine</strong> Kommune unterfinanziert seien und<br />

dies aufgrund rückläufiger Steuereinnahmen mit ausgelöst werde, würden auch die<br />

besten räumlichen Kommun<strong>als</strong>trukturen nichts nutzen, um dem entgegenwirken zu<br />

können. Die Unterfinanzierung werde bleiben. 312<br />

Obgleich <strong>als</strong>o nach den obigen Ausführungen <strong>eine</strong> Gebietsreform und damit der<br />

Zusammenschluss von Gemeinden nicht uneingeschränkt vorteilhaft sein müssen,<br />

besteht in einigen Kommunen dennoch die Absicht, sich freiwillig zusammen zu<br />

schließen. Ein freiwilliger Zusammenschluss kann <strong>als</strong> „Fusion“ bezeichnet werden.<br />

Eine derartige Fusion ist von Art 28 II Grundgesetz ermöglicht. 313 Allerdings sind<br />

Fusionen von Kommunen selten. Die KGST nennt dafür drei maßgebliche Gründe.<br />

Diese Gründe sind „fehlende Initiatoren“, „Ängste vor Machtverlust“ und<br />

„Kirchturmdenken“. 314<br />

Im Hinblick auf den ersten Grund („fehlende Initiatoren“) wird von der KGSt<br />

angemerkt, dass jede Veränderung mindestens <strong>eine</strong>r Person <strong>als</strong> Unterstützer und<br />

Impulsgeber bedürfe. Darüber hinaus bedürfe es der Unterstützung der<br />

Verwaltungsleitung, die sich gleichsam <strong>als</strong> maßgeblicher Impulsgeber verstehen<br />

solle. 315 Der zweite Grund erklärt sich damit, dass mit <strong>eine</strong>r Fusion ein persönlicher<br />

Machtverlust durch unterschiedliche Akteure befürchtet wird. Nahezu sämtliche in<br />

<strong>eine</strong>r Kommune wichtigen Positionen werden nach <strong>eine</strong>r Fusion lediglich noch<br />

einmal zu besetzen sein. Damit wird das Interesse derjenigen Personen, die um den<br />

Verlust <strong>eine</strong>s derartigen Postens fürchten müssen, reduziert. Wichtige Positionen<br />

311 Vgl. Bull, Hans Peter (2008), a.a.O., S. 295 f; gleiche Meinung bei Hey, Christian (2010): Defizite<br />

der Verwaltungspolitik: Umweltverwaltungen unter Reformdruck, in: Schimanke, Dieter (Hrsg.):<br />

Verwaltung und Raum. Baden-Baden: Nomos 2010, S. 89 – 99, S. 95.<br />

312 Vgl. Bull, Hans Peter (2008), a.a.O., S. 300 f.<br />

313 Vgl. KGSt (2008b): Bad Fallingbostel, Bomlitz und W<strong>als</strong>rode auf dem Weg zu <strong>eine</strong>r freiwilligen<br />

Fusion. Köln, Materialien 6/2008, S. 3.<br />

314 Vgl. KGSt (2008b), a.a.O., S. 11 ff.<br />

315 Vgl. KGSt (2008b), a.a.O., S. 11 f.<br />

<strong>Interkommunale</strong> Kooperation <strong>als</strong> <strong>Strategie</strong> <strong>zur</strong> Leistungssteigerung

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