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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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Hr. Schmitt – Anhang E -15-<br />

insbesondere in den politischen Gremien, <strong>als</strong>o in den Räten, <strong>eine</strong> völlig f<strong>als</strong>che<br />

Vorstellung von den Aufgaben der kommunalen Selbstverwaltung. Was ist das Recht<br />

auf kommunale Selbstverwaltung? Letztendlich habe ich oftm<strong>als</strong> die Meinung<br />

angetroffen: Kommunale Selbstverwaltung ist das Recht auf <strong>eine</strong>n eigenen<br />

Schreibtisch, mich zu verwalten, nicht das Kaprizieren auf die örtliche<br />

Daseinsvorsorge. Allein das Recht, <strong>eine</strong>n Schreibtisch, <strong>eine</strong> Verwaltung zu haben ist<br />

mindestens so groß wie die Entscheidungen, baue ich <strong>eine</strong>n Kindergarten oder<br />

welche Straße wird jetzt gebaut. Das glaube ich ist mit dem Art. 28 GG gerade nicht<br />

gemeint. Aber dass dieses Recht auf den eigenen Schreibtisch, das Recht auf die<br />

eigene Reinigungskraft usw., das ist auch etwas was die Zusammenarbeit hemmt.<br />

I: Glauben Sie, dass sich die Kommunen viel stärker gerade diesen Fragen stellen<br />

müssten, nämlich was müssen wir überhaupt tun. Das scheint mir so, dass gerade<br />

die politischen Akteure sich immer noch vor den Kommunalwahlen in den<br />

Wahlprogrammen mit unterschiedlichen Themenfeldern befassen. Und wenn <strong>eine</strong><br />

normale Legislaturperiode läuft hat man das Gefühl, es sind ausschließlich<br />

Sachthemen, vielleicht besteht da ja auch <strong>eine</strong> Verbindung, aber es werden<br />

ausschließlich Sachthemen erledigt und weniger übergeordnet strategisch agiert.<br />

Halten Sie das für notwendig, dass mehr gerade in den Gebietskörperschaften, <strong>als</strong>o<br />

in den großen Gremien, in den übergeordneten Gremien, dass da mehr strategisch<br />

gehandelt wird, dass man sich mehr verdeutlicht, was wollen wir jetzt eigentlich<br />

erreichen, ist die Einzelmaßnahme, die wir jetzt gerade machen, Brücke bauen,<br />

Investitionsmaßnahmen, ist die überhaupt dazu geeignet unsere übergeordneten<br />

Ziele zu erreichen?<br />

G: Das ist mit Sicherheit sehr notwendig. Das ist die Frage der Nachhaltigkeit, die Sie<br />

da ansprechen. Natürlich muss man sich mit diesen Fragen und den damit<br />

zusammenhängenden Themen zunächst einmal auseinandersetzen, auch langfristig,<br />

nicht nur immer in Wahlperioden denken. Aber möglicherweise wird jetzt auch die<br />

Politik oder auch die Leitung der Verwaltung durch die neue Entwicklung mit den<br />

sozialen Netzwerken (Web 2.0) ein bisschen in diese Richtung gezwungen. Die<br />

Bürger nehmen mehr Einfluss, sie nehmen mehr Anteil an ihrer Stadt und somit auch<br />

an der Stadtverwaltung. Es kann durchaus sein, dass dadurch auch ein Umdenken<br />

einsetzt, dass die Verwaltung zu <strong>eine</strong>m Umdenken gezwungen wird. Wenn ich jetzt<br />

sehe was <strong>zur</strong>zeit in Stuttgart 21 läuft, wie sich da die Bürgerschaft formiert, wie man<br />

sich gegenseitig austauscht, das ist ein Weg in diese Richtung. Und das wird nicht<br />

nur in großen Städten so sein, das wird auch in kl<strong>eine</strong>ren Gemeinden so kommen.<br />

I: Wir kommen zum dritten Block der ländlichen Vorstellungen und Diskussionen<br />

neuer interkommunaler Kooperationsformen, Hindernisse,<br />

Unterstützungsmöglichkeiten, Potential zu Leistungssteigerungen. Die nächste Frage<br />

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