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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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zunehmend knapper werdenden Umweltressourcen“ problematisieren. 747 Das<br />

Gefangenendilemma repräsentiert nämlich die Situation, dass zwei Parteien<br />

eigentlich ein Interesse an <strong>eine</strong>r Kooperation haben müssten, weil sich für jede Partei<br />

ein Nutzen ergeben würde, die Kooperation aber dennoch nicht erfolgt, da<br />

„konfligierende Interessen hinsichtlich der individuellen Beiträge <strong>zur</strong> Realisierung und<br />

Aufteilung der Kooperationsgewinne“ bestehen. 748 Im Rahmen der Rational-Choice-<br />

Theorie wird die Spieltheorie <strong>als</strong> ein möglicher Bezugspunkt betrachtet, mit dem<br />

soziale Strukturen und Prozesse erklärt werden können. 749<br />

Ein zentrales Anwendungsgebiet der Rational-Choice-Theorie ist <strong>als</strong>o wie in dem<br />

hier gegebenen Beispiel der IKZ „das Problem gesellschaftlicher Kooperation: Unter<br />

welchen Umständen sind Akteure bereit, miteinander zu kooperieren?“. 750 In diesem<br />

Zusammenhang sind ferner die Untersuchungen von OLSON mit dem Titel „Die Logik<br />

kollektiven Handelns“ von Bedeutung. Er beschäftigte sich mit sozialen Situationen,<br />

die mit der Gefangenendilemma-Konstellation der Spieltheorie vergleichbar sind, nur<br />

dass in diesem Zusammenhang mehr <strong>als</strong> zwei Akteure beteiligt sind. Durch die<br />

Erweiterung der Perspektive werden auch die gesellschaftlichen Verhältnisse erfasst<br />

und „soziale Dilemmata“ treten zum Vorschein. 751<br />

So könnten z. B. für sämtliche Akteure Vorteile entstehen, wenn sich jeder für die<br />

Verbesserung der Umwelt („Umweltschutz“) einsetzen würde. Würde sich niemand<br />

für den Umweltschutz einsetzen, würde es jedem Akteur schlechter gehen. Ein<br />

einzelner Akteur kann aber profitieren, wenn sich alle anderen Akteure für den<br />

Umweltschutz einsetzen würden, nur er nicht. Sollte jeder Akteur so denken, würden<br />

negative Auswirkungen für die Gesellschaft insgesamt entstehen. 752 Es treten <strong>als</strong>o in<br />

diesen Situationskonstellationen gemeinsame und entgegengesetzte Interessen der<br />

Akteure auf. Gemeinsame Interessen bestehen in dem o.g. Beispiel wohl darin, dass<br />

alle Akteure grundsätzlich am Umweltschutz interessiert sind. Entgegengesetzte<br />

747 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 57 f.<br />

748 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 58.<br />

749 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 58. Nach Kunz können aber auch andere Theorien <strong>zur</strong><br />

Erklärung heran gezogen werden, ebenda.<br />

750 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 87.; Eine Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen<br />

Anwendungsstrategien der Rational-Choice-Theorie und den dabei entstehenden Problemen findet<br />

sich bei Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 64 ff. sowie bei Vgl. Hill, Paul B. (2002), a.a.O., S. 51 ff.<br />

751 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 88 f.<br />

752 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 89.<br />

<strong>Interkommunale</strong> Kooperation <strong>als</strong> <strong>Strategie</strong> <strong>zur</strong> Leistungssteigerung

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